Wenn ich so darüber nachdenke, kann es einem Hund eigentlich viel schneller passieren, dass er schnell irgendwas runterschlingt ohne einen Gedanken darauf zu verschwenden, ob es. 1. gesund ist, 2. in den Hund gehört und 3. überhaupt durch den Hundehals passt. Und schon hat sich der Hund verschluckt und würgt und hustet und ihr steht aufgeregt daneben!
Für solche Fälle solltet ihr den folgenden Artikel direkt durchlesen und am besten bookmarken, FALLS dieses Thema mal akut ist. Ich kann meinen Hund ja noch zur Not an den Ferkelbeinen nehmen und die Schwerkraft nutzen… aber für alle anderen Fälle, mache ich mir direkt einen Screenshot.
Mit der Schwerkraft arbeiten
Die erste Option um euren Hund von einem Objekt im Hals zu befreien ist es, mit der Schwerkraft zu arbeiten.
Bei einem kleinen Hund greift ihr die Hinterbeine, der Bauch zeigt zu euch und ihr schüttelt ihn vorsichtig.
Bei einem großen Hund lasst ihr ihn auf allen Vieren stehen und greift die Hinterbeine wie bei einer Schubkarre. Bewegt ihn so vorsichtig vor und zurück. Hilft dies nicht, müsst ihr das Heimlich Manöver anwenden.
In diesem Video werden die Techniken auch noch erklärt:
Das Heimlich Manöver bei einem Hund
Nutzt das Heimlich Manöver nur, wenn ihr sicher seid dass euer Hund an etwas erstickt, da es euren Hund ansonsten verletzen könnte und auch nicht angenehm für ihn ist.
Seid supervorsichtig wenn ihr das Manöver macht, denn ihr könnt damit die Organe des Hundes verletzten, wenn ihr zu viel Kraft auf den Bauch ausübt. Die Rippen von Hunden sind flexibler als unsere und ein zu starker Ruck könnte die Lungen so eindrücken, dass nicht genügend Druck aufgebaut wird um das Objekt im Hals zu lösen.
Die Technik ist eigentlich genau dieselbe wie beim Menschen, der Unterschied ist die jeweilige Größe des Hundes.
Bei einem kleinen Hund:
- Kniet hinter eurem Hund, der vor euch steht und sein Gesicht zeigt weg von euch
- Legt eure Arme um seine Hüfte
- Macht keine Faust sondern legt die Knöchel einer Hand hinter die letzte Rippe auf den weichen Teil des Bauches.
- Legt die andere Hand auf den Rücken eures Hundes um ihn zu stabilisieren und führen zu können
- Drückt nun schnell und kräftig (aber natürlich nicht brutal) eure Knöchel in den Bauch
- Presst sie 4-5 Mal vorsichtig in den Bauch in einem Drücken-Nachlassen-Drücken-Nachlassen-Takt. Drückt nicht mehr als fünf Mal!
- Liegt der Hund, legt unbedingt die zweite Hand auf den Rücken um euren Hund beim Drücken zu stabilisieren. Bewegt in dieser Position die Knöchel hoch und vorwärts.
- Prüft danach das Maul und den Hals eure Hundes nach dem Objekt welches sich hoffentlich gelöst habt und versucht es zu entfernen.
Solltet ihr das Objekt nicht entfernen können, müsst ihr euren Hund vielleicht beatmen – am besten im Auto auf der Rückbank während euch jemand zum Tierarzt fahrt. Mehr über die Beatmung und Erste-Hilfe bei Hunden findet ihr hier
(Quelle)
Für einen mittelgroßen oder großen Hund:
- Kniet hinter eurem Hund, der vor euch steht und sein Gesicht zeigt weg von euch
- Legt eure Arme um seine Hüfte
- Platziert eure Faust (der Daumen zeigt nach oben) hinter die letzte Rippe auf den weichen Teil des Bauches.
- Legt eure andere Haut um die Faust herum
- Drückt kräftig (aber natürlich nicht brutal stark!) in einer auf-und-ab-Bewegung schnell die Faust hinter dem Brustkorb in Richtung des Rückgrats. Benutzt genügend Kraft, sodass der gesamte Körper eures Hundes bewegt wird.
- Wird das Objekt beim ersten Mal nicht gelöst, wendet den Druck maximal 4-5 Male an.
- Sollte der Hund liegen, legt die zweite Hand auf den Rücken des Hundes während ihr drückt, damit ihr den Hund stabilisiert und bewegt die Faust hoch und vorwärts.
- Prüft danach das Maul und den Hals eure Hundes nach dem Objekt welches sich hoffentlich gelöst habt und versucht es zu entfernen.
Mehr Tipps findet ihr auch in diesem Artikel
Ich hoffe, dass ich euch ein bisschen von meinem Erste-Hilfe-Wissen vermitteln konnte. Und dass ihr genauso wie ich dieses Wissen nie anwenden müsst. Aber sicher ist sicher. 😉
Ich wünsche euch und euren Hunden ganz viel großartige Gesundheit!
Liebe Grüße Rebecca und Pixie
Alle Artikel aus meiner Hunde-Notfallhilfe-Serie findet ihr in der Übersicht hier
PS: Ach und ich finde das selbstverständlich, aber ich bin natürlich KEIN TIERARZT und erzähle euch all das hier aus bestem Wissen und Gewissen. Solltet ihr Fragen oder Zweifel haben, ruft euren Tierarzt an, die nächste Tierklinik oder fahrt zum Notfall-Tierarzt. Ich erzähle euch all dies hier nur, damit ihr es schon einmal gelesen/gehört habt und im Fall der Fälle dieses Wissen aus eurem Oberstübchen abrufen könnt mit dem „Ich habe da doch mal was gehört“-Gedanken. Vertraut im Zweifel auch nicht auf die „University of Google“, denn die weiß auch nicht alles und wenn man Symptome googelt ist der Hund (und man selber ja auch immer) direkt todkrank. Es freut mich, wenn ich euch ein bisschen schlauer machen kann, aber natürlich gebe ich hier auch nur mein angelesenes Halbwissen weiter.
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