Für ein berufliches Projekt war ich ein paar Tage in Berlin und habe meine Pixie einfach mal mitgenommen.. schon lange wollte ich mal mit meinem Wauzi die Fahrt im Zug testen und nun endlich war es soweit. Und die Fahrt im ICE war überraschend toll: Die ruhige Fahtbewegung des Zuges und die entspannte Atmosphäre auf dem Weg nach Berlin, haben den Hund quasi eingelullt. Ich hatte aber auch beide Male Glück, dass es nicht so richtig voll war, wir einen schönen Fensterplatz hatten und neben uns der Platz frei war. Da war „Wauzi-TV“ in die schöne Natur angesagt und ganz viel Platz für ihren verrückten Terrierkopf.
Und ganz ehrlich: die Probleme mit der Bahn, von denen ich oft schon gelesen und gehört habe, kann ich null nachvollziehen. Das bezieht sich wohl eher auf große Hunde. Denn mit dem Wadenbeißer war es komplett entspannt. Auch da mag ich Glück gehabt haben. Bei beiden Ticketkontrollen wurde der Hund auf meinem Schoß ohne Maulkorb angelächelt und überhaupt nicht erwähnt. Zudem scheint die ruhige Bewegung des ICEs für den Hund sehr angenehm zu sein. Auf dem Bahnhof in Berlin war sie heute noch total aufgeregt und zitterte wie wild auf dem Bahnsteig. Das war alles fremd, groß und ganz schön laut! Aber im Zug war der Schalter direkt umgelegt, das habe ich so noch nie erlebt: sie legte sich sofort hin und nach wenigen Minuten wurde leise geschnorchelt… angenehmer kann ich mir eine Reise gar nicht vorstellen!
Wie war es in Berlin mit Hund?
In der Hundewelt kann ich der Stadt echt ein Kompliment aussprechen. In den Mittagspausen hat es mich immer in die Parks an der Spree gezogen und wir haben ganz viele nette Hundebesitzer und fröhliche Hunde erlebt. Alle entspannt und offen. Das war echt cool.. vor allem gibt es eine Menge Hunde in Berlin Mitte. Es scheint hier noch normaler zu sein, seinen Hund zur Arbeit mitzunehmen und ihn „einfach dabei zu sein“ als ich es aus Hamburg kenne. Auch wenn es schwierig war bei den Hackeschen Höfen sich durch die Touristen und Mengen an Menschen mit dem Hund zu schieben.. viele sind da null aufmerksam und haben den Hund übersehen, gekickt und fast getreten. Das wäre mir im Alltag Mittags echt zu anstrengend.
Doch ein paar Dinge haben mich noch echt gewundert im Vergleich zu der Großstadt Hamburg: Berlin ist derbe zugeschissen. Keiner scheint die Haufen ihrer Hunde aufzuheben und es interessiert offensichtlich auch keinen, dass an jeder „Bauminsel“ 4-6 Haufen rumliegen und das ist echt ekelig! Mich würde das als Hundebesitzer irgendwann auch wirklich nerven, aber das interessiert hier wohl keinen. Ich wurde sogar schief angeschaut wenn ich meine Haufen „entsorgt“ habe.
Überall Poop?!
Da hat die Gassibeutel-Politik in Hamburg wirklich total gegriffen: es werden zwar 120.000 € jährlich für die kostenlosen Plastiktüten ausgegeben, aber Hamburg ist wirklich krass sauber im Gegensatz zu Berlin. Man sieht zwar auch ab und zu gefüllte Gassibeutel rumliegen, was ich überhaupt nicht verstehe, da es noch beklopptere Umweltverschmutzung ist als einfach nur den „Schiss“ liegen zu lassen, aber dennoch ist Hamburg echt in den letzten Jahren sauberer geworden.
Ach und dann hatten wir gestern Abend eine Begegnung der dritten Art: nach dem entspannten Feierabend bin ich mit Pixie noch schnell eine Runde durch die Hasenheide gelaufen, da die genau um die Ecke bei unserer angemieteten Wohnung war.
Ein Park voller Dealer und ohne Hunde
Ein großer Park mitten im Stadtteil Kreuzberg mit Spielplätzen und viel Platz für Sport und Entspannung. Und anstatt einen Park voller spielender Hunde, trafen wir auf die faszinierende Bilanz von 2 Hunden und (tatsächlich gezählten) 21 Dealern in einer 3/4 Stunde. In fette Daunenjacken gestopfte, mit fragenden Blicken Kontakt suchende und an Mülleimern und Parkbänken dumm rumstehende Dealer. Ich kam mir vor wie ein Landei! Denn ich war echt geschockt. Es war gerade mal 18 Uhr und hier ging es mitten in der Stadt zur Sache. Ich wurde sogar direkt angesprochen, es wurde sich mir fragend in den Weg gestellt und dabei war ich schon sehr offensichtlich mit meinem Hund unterwegs.. da überlege ich mir echt, wie man da seine Kinder mit dem Hund zu der Zeit losschicken kann und ob ich Bock hätte in diesem Stadtteil dann abends die letzte Runde gegen 23 Uhr zu laufen.. bei der ich mir hier in Hamburg noch nie irgendwelche Gedanken gemacht habe. Ich latsche sogar ab und zu gegen 1 oder 2 Uhr nach einer Feier durch Eimsbüttel und denke an nix böses. Nicht dass Dealer mich jetzt anspringen, dennoch fände ich es irritierend, wenn im Niendorfer Gehege an jedem Mülleimer jemand rumstehen würde und mich mit „Habe? Wolle?“ anschauen würde.
Dennoch: Danke Berlin für eine gute Zeit. Nächstes Mal möchte ich noch mehr Spaziergrün, andere Hundebesitzer und Wauzis und vor allem den Grunewald entdecken. Das habe ich dieses Mal nicht geschafft.
Aber das wird im Sommer bestimmt noch viel toller! Aber es gibt bestimmt bald mal wieder einen guten Anlass um mit Wauzi in die spannende Hauptstadt zu fahren. Jetzt sind wir erstmal wieder froh, hier zu sein und Pixie pennt seit Stunden richtig hart.. wie es sich für einen Reisestinker gehört.
Liebe Grüße
Rebecca und Pixie