Mit dem Anbruch eines jeden neuen Tages startet immer wieder die gleiche Mission: Wo, wann, wie schnell und in welcher Gassi-Runde werden wir heute einen kunstvollen Haufen zaubern. Wir? Ja, wir. Ich habe fest das Gefühl, dass meine Intuition für die richtigen Orte an denen Pixie ihren Zauberschiss machen kann, von großer Bedeutung ist.
Aber ich fange von vorne an:
Ich weiß, dass viele Hunde ein großes Theater daraus machen, einen Haufen zu machen. Ich finde es übrigens besonders schön, dass es in Hunde-Ratgebern „der Hund löst sich“ oder „er setzt Kot ab“ heißt. Was ist euer Problem? Es ist ein Hund. Er kackt. Fertig.
Aber wo war ich stehen geblieben: Viele Hunde machen einen bekloppten Poop-Dance, bevor sie endlich ihren Schiss machen. Manche drehen sich 2-3 Mal und das Ding ist gegessen. Geschissen, meine ich. Bei manchen sind es ein paar Umdrehungen mehr.
Aber bei Pixie habe ich eine Wissenschaft in den letzten Jahren beobachtet, die ich so noch bei keinem Hund gesehen habe. Und dies bezieht sich vor allem auf die Spaziergänge in meiner Nachbarschaft in Hamburg, bei denen es vereinzelte Grünflächen und grüne Inseln um Bäume gibt, aber kaum große Wiesen.
Also: ich sehe inzwischen genau, wann während der Runde am Morgen oder auch gerne bei der letzten Runde am Abend, so langsam der Zeitpunkt zum Poopen gekommen ist.
Die Erfahrung hat mich zudem gelehrt, welche Grünflächen „sehr genehm“ sind und versuche nach der Hälfte des Spaziergangs diese „zufällig“ anzusteuern, um meinem Glück ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.
Poop-Trance und Getänzel
Denn plötzlich verfällt sie in ihre Poop-Trance und es geht los: wie Robert Koch auf der Suche nach dem langgesuchten Erreger, scannt sie mit Nase, Augen und ersten leicht angedeuteten Drehungen um die eigene Achse die grünen Auen von Eimsbüttel. Dabei geht es nicht um die Beschaffenheit des Grases und Untergrunds, die Fülle von Müll oder Gestrüpp oder die Größe der Fläche: nein, ich beobachte das jedes Mal: diese variieren immer.
Ich bin mir sicher, dass hier ganz andere Dinge wichtig sind: Pixie kombiniert astrologische Daten (es steht Mars im achten Haus und im Quadrat zu Saturn) mit den Mondphasen (ah, es ist Neumond!) mit geographischen Koordinaten (dann muss ich auf dem Längengrad 9.9593854 und auf Meereshöhe von 12 Metern stehen) sowie Himmelsrichtungen (aber nur, wenn mein Ferkel-Popo in Richtung Nord-Westen gerichtet ist). Anders ist die hohe Konzentration und die Dauer der Berechnung und Abwägung einfach nicht zu erklären. 😆
Konnte Pixie bei ihren Berechnungen erste grüne Häkchen bei den wissenschaftlichen Daten verzeichnen, startet sie mit dem bekannten Poop-Tanz: Sie dreht sich.. an einer Stelle… wird aber weggetragen von ihrem Kurs, da die Koordinaten noch nicht stimmen und läuft so im Kreis drehend auch gerne ein Terrain von fünf Metern ab… doch dann – potzblitz! – kommt ein Spaziergänger/fliegt eine Amsel vorbei/räuspert sich ein Regenwurrm.. dann rümpft Pixie die Schnauze und hat den Faden verloren. Nach so einer „Störung“ stackelt sie pickiert aus der Grünfläche raus (Frei nach dem Motto „Wer stört da?! So kann ich nicht kacken!“ ) und wir fangen an der nächsten einfach von vorne an. Uff. 🙄
Wir haben mit diesem Getänzel locker schon 5-10 Minuten verbracht. Und es ist jedes Mal ein riesiges Fest, wenn alles stimmt und sie endlich.. endlich kacken kann. Dann wird wild gewedelt, im Kreis gerannt und sie freut sich wie verrückt! Hach ist das Leben schön! 😀 Doch: Manchmal verschätzt sie sich auch mit den Berechnungen und ihren körperlichen Bedürfnissen. Gerade gestern ist es wieder passiert: sie musste kurzfristig an eine ganz ungünstige Kombination von Werten an der Straße scheißen, weil sie einfach zu viel Zeit beim Rechnen verschwendet hat. Und sie war untröstlich! 😆
Was sagt die Wissenschaft?
Liest man über das Thema einmal nach, wird behauptet, die Hunde würden den Horizont nach Feinden absuchen (sie schaut bei den Berechnungen immer nur schräg nach vorne/unten ) oder sie würden mit den Drehungen versuchen Schlangen oder anderes Getier aufzuscheuchen bzw. Grashalme flach zu drücken, damit sie von diesen nicht in den Po gepieckt werden. Echt, die haben alle keine Ahnung.
Mein Hund gewinnt jeden Tag aufs Neue den Nobelpreis der Haufen-Forschung. Und wenn sie wieder den perfekten Ort gefunden hat, tut es mir fast ein bisschen leid, wenn ich das Kunstwerk mit einer Plastiktüte entfernen muss. Aber hey, morgen ist ein neuer Tag mit einer neuen Mission. 😉 Dann wird wieder Hunde-Geschichte geschrieben. Das Murmeltier grüßt erneut – oder kann man sogar sagen „Und täglich poopt das Mumeltier?“
Ja und jetzt bin ich neugierig: Machen eure Hunde auch solche Poop-Wunder und Tänzeln wie verrückt? Ich bin gespannt, was ihr zu erzählen habt. 🙂
Nachtrag: Forschungen haben ergeben, dass Hunde sich nach dem magnetischen Feld der Erde sowohl beim Pinkeln und Popen ausrichten. Ha, ich habe es gewusst! Und ich liege mit meiner Vermutung gar nicht mal so schlecht! 😉
Liebe Grüße
Rebecca
😂🤣😆 habe mich bestens amüsiert,so ein schöner klarer Ausdruck ohne rumgeschwafel ums Hauptgeschäft 💩🤗😜.
Herrlich, ich hab mich amüsiert. Das mit dem Drehen kenne ich bei meinem Lamson auch. Allerdings vermute ich eine spirituelle Kontaktaufnahme zu Mutter Erde. Wenn einem bei der Gelegenheit einer der Knöddel wieder entgegenkommt – umso besser! Dann wird gleich eingehend überprüft, ob die gerade produzierte Wurst auch tatsächlich die eigene ist und nicht vielleicht heimlich untergeschobene…Dazu findet Lamson, dass Kacken Zeitverscheendung ist und schnüffelt in der Zeit weiter nach Fährten. Wäre er ein Mensch, würfe er vermutlich auf dem Klo Zeitunglesen 🙂
Einfach köstlich. Ich beobachte das auch jeden Tag. Joshi braucht einfachen den passenden Grasbüschel unter seinem Popo sonst geht gar NIX.
Herrlich 😀
Bella braucht auch ewig, um den perfekten Ort für ein Häufchen zu finden. Und wenn sie dann häufelt, entpuppt sie sich jedes mal als „Kreisscheißer“ – sie läuft, während sie häufelt, im Kreis. Ganz wunderbar, hatte ich so auch noch nie gesehen.
Hallo Rebecca, genauso wie du es beschrieben hast, macht es meine Ronja.Allerdings erst beim Nachmittagsspaziergang. Morgens, wir sind noch nicht ganz raus aus der Tür,setzt sie sich hin und schon ist es erledigt. zum pinkeln bevorzugt sie dann Gullys oder auch Kellerfensterabdeckungen. Komische Eigenart. Ronja ist übrigens ein „Senfhund“,eine Mischling zwischen Jack Russel u. Malteser, wobei der Jack Russel vom Charakter sich durchgesetzt hat.Das Fell ist dann Malteser. Sie ist einjährig bei mir eingezogen (Tierheim)und ist heute 15 Jahre alt.Ich hoffe,das sie mir noch eine zeitlang erhalten bleibt.Es sieht nicht so aus,dass sie bald den Löffel abgeben würde,dazu ist sie… Weiterlesen »
Habe diesen Beitrag von euch gerade über Facebook entdeckt und muss sagen: ich habe gerade echt herzlich gelacht!! Ich konnte mir richtig bildlich vorstellen, wie sich Pixie beim Häufchen machen wohl anstellen muss! *hi hi* Herrlich! Jack ist zwar „relativ“ unkompliziert, was Pipi und Poo angeht, aber auch er hat manchmal solche Anwandlungen. Vorallem, wenn er kurz davor ist und dann jemand seine Aufmerksamkeit stört. Da brauch nur mal ein Mensch vorbei kommen und zack … ist das Geschäft wieder vergessen. Neulich wollte er gerade pullern, als ein Hund vorbei kam. Direkt wurde der Strahl unterbrochen und der Pinschling stand… Weiterlesen »