Heute möchte ich euch die Geschichte von Pixie und Lili erzählen. Lili ist Pixies beste Freundin. Und das nicht, weil die beiden einfach immer wieder zusammen gebracht wurden, sondern weil sie sich einfach „gefunden“ haben.

Ich hatte echt keine Ahnung dass es Hunde-Freundschaft gibt, bevor ich Pixie hatte. Manche Forscher oder Fachleute behaupten ja, dass solche Hunde-Buddies eine Vermenschlichung von uns ist. Wir wollen eben einfach gerne sehen, dass unsere Tiere so ticken wie wir. Dass Hunde angeblich nicht diese emotionalen Verknüpfungen herstellen können und wir uns das alles einbilden.
Doch wenn man seinen Hund tagein und tagaus mit anderen Wauzern beobachtet, hat man schnell einen Blick dafür, wen der eigene Hund spannend oder total uninteressant findet. Wir treffen wirklich jeden Tag so um die 10 fremde Hunde und natürlich zusätzlich regelmäßig Hunde, die wir schon besser kennen. Bei manchen „Fremden“ kommt es sofort zu einer Spielsituation und Begeisterung und die hält dann auch für ein paar Minuten. Aber meist sind das nur kurze Momente.

Wirkliche Begeisterung meiner Hündin habe ich nur einmal gesehen:
Als wir in einem Park bei uns um die Ecke die Nachmittagrunde „mal eben schnell“ machen wollten, kam aus dem Nichts eine gefleckte und sehr schlanke Hündin auf sie zugestürzt. Auf den ersten Blick dachte ich, das wäre auch ein Terrier, aber hey, damit lag ich aber sowas von falsch!

Und mit dieser Hündin spielte Pixie direkt, als würden sie sich seit Ewigkeiten kennen. Sie rauften, kabbelten sich und jagten sich.. die Besitzerin und ich näherten uns grinsend und ich tat etwas, was ich so noch nie gemacht habe: ich fragte sie nach ihrer Handynummer. Denn da zwischen Lili und Pixie war irgendwas „anders“ als sonst.

Lili ist ein Dansk-Svensk-Gardhund oder auch dänisch-schwedischer Hofhund genannt.

Sie sieht wirklich auf den ersten Blick wie ein Jack-Russell-Terrier aus, aber schon auf den zweiten sieht man, dass ihr Körperbau komplett anders ist. Sie ist viel schlanker, hat auch viel längere Beine als der Parson-Russell und sie bewegt sich auch überhaupt nicht wie ein Terrier. Danskis sind genauso lebhaft wie Terrier, aber es fehlt ihnen eben das typisch zickige Terrierwesen. Lili ist total hibbelig und hat noch mehr Energie als Pixie, springt noch viel mehr rum, läuft drei Runden um Pixie herum, wenn Pixie eine läuft und ist somit der perfekte Partner, da sie ständige Spielaufforderungen macht und auch nie müde wird, auf Pixies Rumgetolle einzugehen.

Von dem Tag des Kennenlernen an habe ich mit Lili und ihrem Frauchen immer häufiger in diesem Park getroffen und die Hunde haben jedes Mal gerockt wie wild. Bald haben wir uns dann auch zu größeren Runden verabredet und sind an die Elbe, ins Moor oder in andere größere Auslaufgebiete gefahren.

Und jedes Mal hatten die beiden Mädels großen Spaß. Pixie musste zwar immer am Anfang einmal „die Dicke“ machen und klar machen, dass sie das Sagen hat. (Ich weiß bis heute nicht, wieso sie das jedes Mal aufs Neue klarstellen muss. Habt ihr da eine Idee?) Aber das war dann nach 3 Sekunden geklärt, Lili hat kurz beschwichtigt und los ging’s.

Und dann habe ich natürlich den ultimativen Test gemacht: der Hunde-Sleepover. Als Lili’s Frauchen einmal abends etwas anderes vor hatte, ist die junge Dame bei uns mit Körbchen und Napf für eine Nacht eingezogen. Poah, hatten die einen Spaß! Die Party hat sich direkt ins Wohnzimmer verlagert.

Wenn ein Hund bei uns zu Besuch ist, räume ich immer alles Spielzeug weg, damit es da überhaupt kein Konfliktpotential gibt. Aber die Mädels konnten sogar nebeneinander fressen und Leckerlies kauen. Sie sind einfach echte Freundinnen. Best friends forever.

Und dann kam die schlechteste Nachricht ever: Lili musste mit ihrem Frauchen wegziehen. AUTSCH. Und nein, nicht nur ein bisschen weg. Weit weg. 10 Stunden mit dem Auto weit weg. Wääääääääh! Schluchz!
Kurz vor dem Auszug gab es noch einen Sleepover bei Lili’s Frauchen und die beiden haben zum ersten Mal in einem Körbchen geschlafen.. oh mann. mir hat es echt das Herz gebrochen!

Und nun? Man müsste ja meinen „Aus den Augen, aus dem Sinn!“ Nein, wir halten natürlich Kontakt. Die beiden fehlen uns sehr wenn wir unsere großen Runden alleine ziehen und Pixie irgendwie niemanden so richtig zum Spielen findet.
Aber: Letztens kamen die Beiden zu Besuch, da Lili’s Frauchen in Hamburg zu tun hatte und Lili war ganze vier (!!!) Tage bei uns. Das war unser ultimativer Test, denn wir als die zwei Besitzerinnen wollten echt mal schauen, ob die Mädels IMMER spielen. Auch wenn sie ständig aufeinander hocken. Na, ihr könnt es euch denken, oder?

Es wurde gerangelt, wie Welpen krackten die Zähne aneinander und die beiden kullerten wie zwei Verrückte über unser Sofa. Es ging auf und ab und jeder Raum der Wohnung wurde genutzt. Unfassbar. Dann fielen beide nach einer Stunde wildem Gerangel einfach auf die nächste Decke und pooften tief und fest für 2-3 Stunden.

Um dann direkt wieder loszulegen! Und abends wurde es dann gemütlicher: es wurde sich gegenseitig das Gesicht geschleckt, die Ohren geputzt und die Schnauze beknabbert. Ich habe sowas echt noch nie gesehen!

Es ist echt superschade, dass Lili nicht mehr direkt in unserer Nähe ist. Ich hoffe, dass sie uns bald wieder besuchen kommen, aber klar, so toll wie die Runden in jeder Woche ist es nicht. Das Gerocke fehlt.
Denn das Einzige was ich meinem Hund nicht selber bieten kann, ist diese Hunde-Art des Spielens. Klar, ich kann Spielzeuge benutzen und ich kann auch so ein bisschen mit ihr Rangeln, aber was zwischen den beiden Mädels da abläuft, ist exklusiv!

Seitdem haben wir nie wieder einen Hund getroffen, bei dem es so gut gepasst hat. Wir suchen echt wie wild nach Spielpartnern aber ich kann ja auch nicht in den Kopf meines Wauzers reinschauen.. sie muss sich da schon selber entscheiden und ja, es muss wohl wirklich Hundeliebe auf den ersten Blick sein. Pixie hat noch ein paar andere Freunde, mit denen sie gerne mal ein bisschen jagt und sich kabbelt.. aber nichts ist so intensiv wie das mit Madame Danski.

Kennt ihr sowas? Hat euer Hund auch einen besten Freund oder Freundin?

Ach und falls ihr in unserer Gegend Raum Hamburg wohnt und einen Hund in Terriergröße habt, seid nicht schüchtern und meldet euch gerne bei uns. Wir suchen immer nach Buddies! Auch Hunde können doch nie genug Freunde haben, oder?

Liebe Grüße

Rebecca und Pixie