Im ersten Teil über das Thema Pfotenpflege habe ich euch darüber erzählt wie ihr die Krallen eures Hundes kürzt und die Ballenhaare schneidet. Nun geht es um die Pflege der Pfotenballen selbst.
Lasst uns da einmal so richtig über Hundepfoten reden:
Was macht die Hundepfoten zu so einem kleinen Wunder?
Für uns haben Hunde einfach ihre lustigen Pfoten mit prallen Ballen und wir machen uns über diese so gar keinen Kopf. Dabei sind diese Hundefüße total spannend! Von der Anatomie ist so eine Vorderpfote genauso wie unsere Hände und eine Hinterpfote genauso wie unsere Füße aufgebaut: Handwurzel, Mittelhand, fünf Finger – der Daumen ist als die Wolfsklaue oder Daumenkralle erkennbar.
Wir laufen auf unseren Fußsohlen doch unsere Hunde sind so genannte Zehengänger, sprich sie bewegen sich ausschließlich auf ihren Zehen fort. Wenn ich darüber nachdenke nur auf meinen Zehen zu laufen, wäre das furchtbar anstrengend – schon ein Abend in hohen Schuhen bei denen das Gewicht nur auf den Zehen und dem vorderen Ballen verteilt ist, kann ja riesig schmerzhaft sein.
Doch bei unseren Hunden ist das anders: sie bekommen durch diesen „Zehengang“ eine riesige Wendigkeit. Seine Ballen jedoch sind dabei dick verhornt. So sind sie unempfindlich gegen harte, steinige Untergründe und werden vor Verletzungen geschützt. Natürlich ist dies auch ein Schutz gegen Schnee, Kälte, Nässe und Eis.
Der Hundeturnschuh
Unter der fetten Hornschicht befinden sich große Fettpolster welche wie ein Hundeturnschuh funktionieren: die Fettpolster sind die natürliche Federung unserer Hunde, so können sie rennen und springen und toben und jegliche Stöße und Sprünge werden automatisch abgefangen. Dies schont natürlich auch die Gelenke.
Doch wir sollen deshalb nicht glauben, dass so eine Pfote nicht sensibel ist. Sie sind voller Nervenenden und in der Ballenhaut befinden sich Rezeptoren, die nicht nur Temperaturen, sondern auch Berührung oder Vibrationen wahrnehmen.
Ok, also nun ist uns klar, dass so eine Pfote etwas ganz Großartiges ist. Und diese Superpfoten können nur funktionieren, wenn sie geschmeidig, flexibel und gesund sind. Sobald sie rissig und rauh sind, kann euer Hund sich fix etwas reintreten, die Ballen können vor allem im Winter durch Kälte, Nässe und Streusalz einreißen und sich entzünden.
Verletzungen der Pfoten
Als Pixie sich vor 3 Jahren einen Fremdkörper in die Vorderpfote getreten hatte, der aber miniklein (und dafür umso spitzer war) erzählte mir der erste Tierarzt (schnell in der Mittagspause hyperventilierend mit meinem wild humpelnden Hund zu einem um die Ecke gefahren) etwas von einem Hüftschaden und wollte direkt mit ihr Wassertherapie jede Woche für 80€ die Stunde machen. Hööööh. Was?!
Er hatte die Ballen gecheckt aber nichts gefunden und ich gebe zu – auch ich konnte in den Ballen nichts finden, obwohl Pixie wild humpelte und den Fuß einfach nicht belasten wollte. Ich ließ natürlich nicht locker und bin dann direkt am nächsten Morgen direkt zu meiner Tierärztin gefahren. Diese drückte aus einem winzigen Riss einen spitzen Stein heraus! Hätte ich niemals für möglich gehalten. Ein bisschen Zugsalbe drauf (bäääh der Geruch) und einen Verband später ist dann der Ballen aufgesprungen und hat sich ein bisschen abgelöst – da kam dann noch mehr Fremdkörper zum Vorschein. Nach wenigen weiteren Tagen mit Schonverband war alles wieder schick und sie konnte laufen wie vorher. Seitdem schwöre ich auf Ballenbalsam und Pfotenpflege und wir hatten nie wieder ein Problem mit irgendwas an den Pfötchen.
Wie bemerkt ihr eine Pfotenverletzung?
Klar, das allererste Anzeichen ist natürlich das Humpeln, der Hund belastet die Pfote aus heiterem Himmel nicht mehr. Dann würde ich direkt die Ballen untersuchen ob ihr vielleicht direkt selbst etwas sehen und entfernen könnt. Sollte es tiefer in der Pfote stecken oder ihr könnt nichts entdecken, würde ich direkt zum Tierarzt fahren. Je länger der Hund damit rumläuft, desto tiefer kann er es sich in die Pfote treten.
Wenn die Haare zwischen den Ballen zu lang sind, knabbert und gnibbelt der Wauz ständig zwischen den Ballen bis die Zwischenhaut ganz gerötet ist. Deshalb sollte man sie regelmäßig kürzen. (Mehr darüber findet ihr in meinem ersten Teil der Pfotenpflege-Routine) Bearbeitet er nur eine Pfote, solltet ihr diese ganz genau nach einem Fremdkörper oder einem möglichen Riss untersuchen. Ich glaube, dass regelmäßige Pfotenpflege einfach echt wichtig ist und von vielen unterschätzt wird.
Das Geheimnis der Pfotenpflege – wir haben den Pfotenzauber von feeprotect getestet
Die meisten Produkte für die Pfotenpflege bestehen fast nur aus Chemie, wie z.B. Melkfett und Vaseline. Hääääh werdet ihr sagen: Chemie? Melkfett? Ja, das wusste ich auch nicht, aber Melkfett hat nichts mit Milch zu tun, sondern sowohl Vaseline als auch Melkfett sind chemische Verbindungen. Und diese Inhaltsstoffe verkleben die Pfote und wirken als eine Art Fettblocker. Das mag bei aggressiver Streu vielleicht noch helfen. Aber die Pfoten können durch diese dicke Schicht Chemie nicht transpirieren, also atmen und vor allem pflegt es nicht. Pixie hat diese ganzen fetten Cremes auch nie gemocht und ist angeekelt durch die Wohnung gelaufen, wenn ich sie ihr aufgetragen habe.
Und dann habe ich die Feeprotect-Produkte von der Firma „Lieblingshund“ entdeckt. Und bin sowas von begeistert! Die Gründerin von Lieblingshund Nicola Huppmann ist Apothekerin und kennt sich somit so richtig mit Chemie und Wirkung von natürlichen Inhaltsstoffen aus. Nachdem sie mit natürlicher Zecken- und Parasiten-Abwehr sehr erfolgreich gestartet ist, kam die natürliche Pfotenpflege dran. Und als ihr Shop so richtig Fahrt aufnahm hat sie ihre Apotheke aufgegeben und arbeitet nur noch für den „Lieblingshund“. Diese Frau weiß auf jeden Fall, wovon sie spricht.
Und ihr wisst ja: ich bin ein großer Fan von kleinen Hundeshops und -marken die natürlich und ökologisch positiv unterwegs sind und sich auf die Gesundheit und das Wohl des Tieres konzentrieren und nicht auf den Profit wie große Firmen oder Konzerne. Diese Firmen müssen wir unterstützen. Deshalb erzähle ich euch auch von dem Pfotenbalsam, welches ich freundlicherweise testen durfte! 😉
Ihr könnt euch für die Pflege zwischen dem Pfotenzauber als Pflege-Elixier und Pflegesalbe entschieden. Was ist der Unterschied? Ganz einfach die Konsistenz. Und somit die Nutzungsmöglichkeiten.
Die helle Creme hat eine weiche, das Elixier eine eher flüssige Konsistenz.
Die Pfotencreme – ihr braucht echt immer nur ne kleine Fingerspitze
Die Creme kann man super kurz vor einem Spaziergang im Winter nutzen und „so mal zwischendurch“. Und das Elixier kann man wunderbar nach einem Spaziergang auftragen, wenn die Pfötchen gerade getrocknet wurden oder abends, damit die Pflege einziehen kann.
Die feeprotest bekommt ihr beispielsweise hier:
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Die beiden Produkte kostet jeweils um die 15 € – und klar, da denkt man erstmal: Uppsala, das ist ja ne Menge. Aber das relativiert sich direkt wieder, da ihr damit echt ewig auskommt. Die Produkte halten sich ja für Jahre. Zudem sind die Inhaltsstoffe von höchster Qualität. Und wisst ihr wieso? Nicht nur, damit sie so richtig super pflegen, sondern damit die Hunde sie auch sorglos schlecken können.
Schlecken? fragt ihr euch jetzt? Ja, genau. Schlecken! Das Faszinierende ist: die Hunde finden die Cremes echt lecker. Wie ich schon erzählte, hat Pixie sich vor allen anderen herkömmlichen Pfotencremes geekelt. Nicola sagte mir dann, ich sollte Pixie mal die Creme vor die Schnute halten, ob sie die gerne abschleckt. Und sie hatte Recht:
Prädikat besonders schleckfein
Ich zitiere mal kurz von der feeprotect-Seite:
„Feeprotect Pfotenzauber-Salbe ist rein natürlich. Im Gegensatz zu anderen fetten Salben, dringt sie in die Haut ein und wirkt stark entzündungshemmend und pflegend.
Die Inhaltsstoffe können bedenkenlos abgeleckt werden, da es sich um Lebensmittel handelt. Die Grundlage bildet die aus Afrika stammende, nicht raffinierte Sheabutter. Durch den hohen Gehalt an Allantoin, wirkt sie zellregenerierend und wundheilungsfördend und wirkt Hautirritationen entgegen. Feeprotect Pfotenzauber-Salbe enthält zusätzlich Kokosöl in Bioqualität und Macadamianussöl. Dies wirkt aufgrund seiner Fettsäurezusammensetzung sehr gut gegen trockene, spröde und empfindliche Haut und pfegt bzw. glättet diese.“
Und wie wendet man die Pfotenpflege denn jetzt an?
So, jetzt habe ich genug von den Cremes erzählt. Wie und wann wende ich den Kram denn jetzt an?
Es gibt hier keine wirkliche Faustformel. Perfekt ist es eigentlich echt, wenn ihr beim gemütlichen Rumliegen auf der Couch immer mal die Pfoten checkt und fühlt ob sie rau oder rissig sind. Dann einfach fix die Creme raus, einmal wischiwischi obendrauf und gut ist. Fängt der Hund direkt an, die Pfoten abzuschlecken, ist das nicht schlimm, sondern das darf und soll er ja.
So ekelt er sich nicht davor und alles was die Pfote zur Pflege braucht, ist sowieso längst eingezogen. Und es für ihn ok, wenn im Winter die Pflege regelmäßiger aufgetragen wird.
Ich habe jetzt einmal die Woche die Creme getestet und die nächsten Tage dann geschaut, wie sich die Pfoten „entwickeln“ und ich bin echt erstaunt wie lange sie glatt bleiben und sich gut anfühlen.
Hier habt ihr mal den direkten Vergleich:
Trockene Pfoten, sieht man auch richtig schön an der riffeligen Oberfläche (ja die Haare sind zu lang, ich weiß 😉 )
Die Oberfläche ist direkt geglättet aber wirkt nicht zugeschmiert
Das ist aber auch lecker.. schleck schleck schleck
Mit der Häufigkeit des Eincremens solltet ihr das echt nach Gefühl machen. Leider ist die Creme nur für eine Saison haltbar… ich habe bei Nicola noch mal nach genaueren Informationen gefragt, da es ja alles natürliche Inhaltsstoffe ohne Konservierungsmittel sind. Und sie gab mir folgende Info:
„Das Zeckenmittel und das Coconut-oil sind Jahre haltbar, weil sich die Inhaltsstoffe selbst konservieren ( kein Wasser- keine Bakterien; kein Öl das ranzig werden kann). Bei der Pfotenpflege ist es leider anders. Es sind sowohl in der Salbe, als auch im Elixier Öle enthalten die nur 6 Monate haltbar sind.
Durch die Sheabutter, das Kokosöl und das Jojobaöl wird diese Haltbarkeit noch verlängert, weil die konservierend wirken. Allerdings bin ich dafür, solche Produkte so frisch wie möglich herzustellen. Kühl, dunkel und trocken lagern wäre optimal. Und es wäre auch gut, wenn man nicht mit dreckigen Fingern in das Salbentöpfchen geht. Ich stelle immer nur so viele Pfotenzauber-Produkte her, wie ich in 2 Wochen verkaufe- dann wird es wieder frisch gemacht. Dann hat der Kunde die Gewissheit, dass er den vollen Zeitrahmen der Haltbarkeit nutzen kann. Also lieber nur ein oder zwei Produkte bestellen und dann wieder ein neues Produkt bei Bedarf. Das ist zwar nicht sooo verkaufsfördernd, aber ehrlich :o) “
Also lagert die Creme unbedingt dunkel und kühl, dann habt ihr mindestens eine Wintersaison etwas davon. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich die Pfotencreme vom letzten Jahr immer noch benutzt habe, da sie null ranzig riecht..
Ach und noch einen schönen Entspannungstipp, den ich in den letzten Tagen entdeckt habe: Das Pfotenbalsam ist super für eine kleine Pfötchenmassaaaage. Ich hätte nicht gedacht, dass Pixie das toll findet, aber sie genießt das aktuell abends richtig, wenn ich ihr die Füßchen schön ein bisschen reibe und ganz vorsichtig knete. Danach ist sie das letzte Mal dann direkt weggedöst. 😉 Also wenn ihr eurem Hund mal so richtig was Gutes tun wollt: Das schließt dann die Wauziküre perfekt noch ab.
So und nun freue ich mich auf das leichtpfötige Feedback von euch. Was sind eure Erfahrungen? Was nutzt ihr für die Pfotenpflege und was haltet ihr davon?
–Die Produkte von feeprotect wurden mir freundlicherweise zum testen zur Verfügung gestellt–
Meine Hündin hat helle Ballen und empfindliche Ballen ,Was kann ich dagegen tun
Hallo!
Kann ich die Pfotenpflege auch bei einem Welpen anwenden?
Danke und liebe Grüße
Katharina
Hallo Katharina, ja klar! Vorsichtig natürlich, aber das sollte kein Problem sein. 🙂 Liebe Grüße Rebecca
Hallo Rebecca! Der Artikel ist zwar schon etwas älter, aber da ich deinen Blog gerade erst entdeckt habe, lese ich natürlich alle Artikel, die bisher erschienen sind. Ich werde die vorgestellten Produkte definitiv testen, da mein kleiner Stinker andauernd trockene Pfoten hat. An das Krallen schneiden habe ich mich noch nicht gewagt, werde es aber wohl in den nächsten Tagen tun, wenn ich das passende „Werkzeug“ dafür habe. Eines ist mir in deinem Artikel jedoch aufgefallen. Du schreibst anfangs, dass die Produkte je 13 Euro kosten, das auf den ersten Blick viel erscheint, aber die Produkte „sich für Jahre halten“.… Weiterlesen »
Toller Bericht. Und vorallem ein wichtiger Bereich, zumal nun auch der Winter kommt. Ganz toll fand ich gerade, wie „schleckfein“ die Creme ist 🙂 Auch darauf muss man ja achten.
Vielen Dank für das liebe Feedback! Da gebe ich dir komplett Recht, dass es wichtig ist, dass der Hund die Creme schlecken mag und darf – dann hat man direkt ein besseres Gefühl beim Pfotencremen. 😉 Liebe Grüße Rebecca