In meinen Hunde-Notfall-Artikeln teile ich mit euch alles was ich aus meinem Erste-Hilfe-Kurs gelernt habe. Damit ihr direkt das findet, was euch interessiert, habe ich für jede Erkrankung einen Artikel angelegt. So findet ihr direkt alle Infos auf einen Blick.
Bei diesem Thema hat es mir selbst direkt den Magen umgedreht. Mir war es nicht bewusst, wie groß das Risiko auch bei kleineren Hunden ist. Ich habe es immer abgetan als „große Hunde“-Problem, aber wurde eines anderen belehrt! Es ist wohl schon klar so, dass die größten Risikofaktoren bei großen Rassen mit tiefem Brustkorb liegen, da sich dort der Magen leichter drehen kann. Aber es passiert auch bei kleineren Hunden.
Zudem erzählte die Tierärztin auch, dass sie Fälle erlebt hat, welche nicht in Zusammenhang mit direkter Fütterung passiert sind. Somit: wenn man die Anzeichen einer Magendrehung bei einem Hund beobachtet, überhaupt nicht zögern, nicht lange fackeln und glauben, dass der vor Stunden gefressen hat und dann wird schon nichts sein: nein, sofort handeln.
Denn: der Hund ist in allergrößter Lebensgefahr und ihr habt maximal 6 Stunden um den Hund zu operieren. Das ist aber schon allerhöchste Eisenbahn und kann auch schon zu spät sein!
Auslöser: große Futterportionen (nur einmal am Tag füttern), Bewegung und Spiel direkt nach der Fütterung (ihr solltet dem Hund immer mindestens eine Stunde wenn nicht noch länger Ruhe gönnen nach dem Fressen!) hoher Rohasche-Gehalt des Futters… aber wie gesagt: es kann auch mit leerem Magen und in Ruhe passieren. Immer ein Auge auf euren Wauz haben!
Anzeichen: Der Hund würgt und würgt – er ringt um sein Leben und es kommt nichts raus. Das ist das allerklarste Anzeichen: ihr müsst es euch verdeutlichen, was da passiert! Auf dem Foto oben kann man das super sehen: der Magen dreht sich einmal um sich selber und schnürt sich zu. Dann gärt der Inhalt, die Blutversorgung ist unterbrochen und er vergrößert sich immer mehr. Der Hund will sich durch Erbrechen erleichtern, aber natürlich geht nichts raus.
Diesen Zustand kann man durch nichts anderes rückgängig machen als eine Operation!
Weitere Anzeichen sind natürlich Schock, sehr flacher Puls, der Hund hechelt, hat kalte Ohren und ist unruhig.
Bei Verdacht: Sofort nächste Klinik anrufen (nicht jede Praxis operiert Magendrehung!!!) und vor allem sofort dort anrufen bevor ihr losfahrt, damit die Klinik vorbereitet ist. Fragt bitte jetzt schon einmal euren Stamm-Tierarzt und den nächsten Tierarzt in eurer Gegend ob sie Magendrehungen operieren. Denn viele tun dies nicht und können euch nur zur Klinik schicken. Das kann dann wirklich das Todesurteil für euren Hund sein. Also Vorsorge, meine Lieben!
Beim Transport noch beachten: Nicht den Hund unter dem Bauch tragen! Legt ihn auf eine Decke und zwei Personen nehmen zwei Zipfel und tragen ihn so ins Auto oder fasst ihn an Brustkorb und Popo. Versucht während der Fahrt den Hund zu beruhigen (ja ich weiß, ist unfassbar schwer, aber wenn ihr Panik schiebt macht es alles noch viel schlimmer), und gibt dem Hund die Möglichkeit eine Position zu finden, in dem er „sich am wohlsten fühlt“ sprich eine Schonhaltung. Nötigt ihn nicht, auf eine gewisse Art und Weise zu liegen nur weil ihr das irgendwo gelesen hat. Der Hund wird es einmal wieder am allerbesten wissen.
Ich hoffe, dass ich euch ein bisschen von meinem Erste-Hilfe-Wissen vermitteln konnte. Und dass ihr genauso wie ich dieses Wissen nie anwenden müsst. Aber sicher ist sicher. 😉
Ich wünsche euch und euren Hunden ganz viel großartige Gesundheit!
Liebe Grüße Rebecca und Pixie
Alle meine Beiträge zum Thema Gesundheit findet ihr übrigens hier
PS: Ach und ich finde das selbstverständlich, aber ich bin natürlich KEIN TIERARZT und erzähle euch all das hier aus bestem Wissen und Gewissen. Solltet ihr Fragen oder Zweifel haben, ruft euren Tierarzt an, die nächste Tierklinik oder fahrt zum Notfall-Tierarzt. Ich erzähle euch all dies hier nur, damit ihr es schon einmal gelesen/gehört habt und im Fall der Fälle dieses Wissen aus eurem Oberstübchen abrufen könnt mit dem „Ich habe da doch mal was gehört“-Gedanken. Vertraut im Zweifel auch nicht auf die „University of Google“, denn die weiß auch nicht alles und wenn man Symptome googelt ist der Hund (und man selber ja auch immer) direkt todkrank. Es freut mich, wenn ich euch ein bisschen schlauer machen kann, aber natürlich gebe ich hier auch nur mein angelesenes Halbwissen weiter.