>>geschrieben von Gastblogger Tobi 🙂 <<
Hamlet ist endlich da – meine Erfahrungen der ersten Wochen!
Nachdem ich euch hier im ersten Teil meines Gastbeitrages für Les Wauz berichtet habe, was mein Mann und ich alles im Vorfeld beachtet und gemacht haben, bevor Hamlet zu uns eingezogen ist, möchte ich euch nun von unseren persönlichen Erfahrungen der ersten Wochen berichten.
Der 30. März 2012 war ein Freitag und sicherlich einer der aufregendsten Tage meines Lebens, denn Hamlet zog bei uns ein und sollte das Leben meines Mannes und mir ordentlich auf den Kopf stellen und gleichzeitig unsere kleine Familie komplett machen.
Ich glaube, dass ich mich den ganzen Tag überhaupt nicht auf die Arbeit konzentrieren konnte. Auf alle Fälle war ich froh, als es endlich 16 Uhr war und wir zu der Züchterin fahren konnten.
Draußen war es grau, matschig und usselig, aber uns schien die Sonne aus dem Arsch. Und natürlich waren wir total aufgeregt.
Als wir ankamen, war schon ungefähr die Hälfte der Wurfgeschwister von Hamlet in ihren neuen Familien. So waren es noch circa sechs kleine Viszlas, die bei der Züchterin in „ihrem“ Zimmer rumwuselten. Hamlet war nicht der Erste, der auf uns zustürmte, aber natürlich der Schönste. Ganz klar.
Im Vorfeld hatte ich vor zwei Dingen Angst bzw. Sorge:
- Wird ihm auf der Autofahrt schlecht?
- Wird er Heimweh haben und die ersten Nächste nach seiner Mutter und seinen Geschwistern rufen?
Also, diese Gedanken hätte ich mir wirklich schenken können. Die ersten 15 Minuten zitterte der kleine Viszla-Wusel auf meinem Schoß und fiepste ein paarmal, aber das war alles. Schlecht wurde ihm auch nicht.
Und es sollte sich auch rausstellen, dass er kein Heimweh zu haben schien. Jedenfalls „weinte“ er kein einziges Mal in den folgenden Tagen und Nächten. Danach übrigens auch nicht.
Er kam in seine neue Wohnung, schnüffelte aufgeregt, ließ im Flur – passenderweise vor dem WC – ein Bächlein und war ab dann zu Hause.
Das Toilettentraining
Mein Mann und ich haben uns im Vorfeld Urlaub für die ersten zwei Wochen genommen – er die erste Woche, ich die zweite Woche. In den ersten zwei bis drei Wochen sind wir erst dreimal, dann zweimal in der Nacht aufgestanden, um mit Hamlet nach draußen zu gehen, damit er sein Geschäft erledigen kann.
Bei diesem Toilettentraining hat er sein Geschäft immer auf Gras bzw. der Erde gemacht. Das hat bis heute den Effekt, dass Hamlet eher platzen würde, als auf der Straße sein Bein zu heben oder sich hinzuhocken. (Witzig übrigens, dass es oft heißt, dass Vororte so „grün“ seien. Sowohl die Eltern meines Mannes, als auch meine Eltern wohnen in solchen Orten. Und da gibt es Häuser mit Vorgärten, Bürgersteige und Straßen, aber wenig Grüninseln am Bürgersteig. Bis Hamlet dort einen Platz findet, wo er sich erleichtern kann, ist es ein Geduldsspiel).
Allerdings muss ich auch da sagen, dass er schon ganz gut stubenrein war und es in der Wohnung vielleicht viermal ein flüssiges Malheur und einmal ein festes Malheur gab. Und das feste auch wirklich nur, weil wir zu dämlich waren zu merken, dass er muss.
Ansonsten haben wir uns tagsüber an folgende Regeln für einen „Toilettengang“ gehalten:
Immer direkt nach dem Aufstehen. Circa 15 Minuten, nachdem er etwas getrunken hat. Und sonst anfangs so einmal in der Stunde. Allerdings hat Hamlet sehr, sehr früh auch angezeigt, wenn er muss. Er hat sich dann vor die Wohnungstür gestellt.
Und als Junghund hat er sich dann angewöhnt, den Haustürschlüssel, der an der Klinke hängt, anzustuppsen, so dass wir auch wirklich bemerken, dass er jetzt mal zackig raus muss.
Insgesamt fand ich das Training der Stubenreinheit deutlich entspannter, als ich dachte.
Und als er einmal das feste Malheur hatte, tat er mir total leid, weil man richtig merkte, wie unangenehm ihm das war (dabei hatte er ja keine „Schuld“). Auf keinen Fall darf man den Welpen bestrafen, wenn er in die Wohnung macht.
Was würde ich euch für Tipps beim Toilettentraining geben?
Wichtig ist es, anfangs besonders aufmerksam zu beobachten, was der Welpe macht, bevor er „etwas“ macht.
Viele haben da ja Rituale bzw. zeigen es eigentlich deutlich. Sprich sie werden auf einmal etwas hektisch, schnuppern aufgeregt oder drehen sich im Kreis.
Machen sie dies in der Wohnung heißt es – Welpen schnappen und raus mit ihm. Und ich kann nur den Tipp gehen, in der Anfangszeit besser die Schuhe anzubehalten im Haus.
Denn eins ist klar: die kleine Fellnase wartet nicht ab, bis wir fertig angezogen sind.
In den ersten Wochen hatten wir auch immer die Schuhe und den Mantel neben dem Sofa (mein Mann und ich haben in den ersten zwei Wochen abwechselnd auf dem Sofa geschlafen – also der, der Urlaub hatte), so dass wir da „nur kurz reinschlüpfen“ mussten. Und um 3 Uhr morgens bin ich halt in Schlafanzughose, Mantel und Stiefel raus – mir da noch eine „normale“ Hose anzuziehen, war mir echt zu stressig.
Ach, übrigens: ich habe relativ schnell nach Hamlets Einzug mein Verhältnis zur Mode überdacht. Sicher – ich zieh mich immer noch gerne gut an, mag es auch zu shoppen und finde schöne Kleidung generell eine prima Sache. Allerdings stören mich jetzt nicht mehr unbedingt Hundehaare auf dem Pullover. Und so ein kleiner Sabberfleck auf der Hose bedeutet jetzt auch keinen Weltuntergang.
Zurück zur Welpenzeit: Ich glaube, dass es ganz natürlich ist, dass man als Neuwelpenbesitzer am liebsten sofort all seinen Freunden das neue Familienmitglied zeigen möchte. Hier haben wir aber wirklich auf die Züchterin gehört, und dem Kleinen nicht zu viele Eindrücke am Anfang zugemutet.
Rebecca war eine der ersten Besucherinnen (sie wird euch noch genau sagen können, was für ein Honigkuchenpferdgrinsen wir drauf hatten), die Hamlet gesehen und ihm ein kleines Willkommensgeschenk gebracht hat.
Ansonsten haben wir in den ersten Tagen bzw. Wochen wenig Besuch gehabt.
Hamlet + Pixie – da waren sie noch gleich groß
Ruhepausen sind anfangs genauso wichtig wie Spielrunden. Die Gassirunden waren anfangs eher kurz. Die ersten Tage jeweils mehrmals zehn Minuten, dann wurden sie langsam auf 12, 15, 18, 20 und mehr Minuten erhöht.
In der ersten Zeit dient das Gassigehen auch nicht dazu, ein Konditionstraining mit dem Hund zu machen, sondern hat den Zweck, dass die kleine Fellnase die Welt draußen entdeckt. Sicherlich hast du mal Kleinkinder gesehen, die grad das Laufen lernen und fasziniert minutenlang vor einer Ameisenstraße stehen. Oder einem Hauseingang.
So ähnlich ist das mit den Welpen auch. Sich deshalb zu sagen „Ich muss jetzt mit dem Hund einmal um den Block“, ist nicht der Sinn und Zweck. Es geht vielmehr darum, dass er neue Erfahrungen macht. Zum Beispiel einen Fahrradfahrer sieht. Oder ein Müllauto. Blätter. Andere Menschen. Vögel. All das muss der Welpe verarbeiten und deshalb reichen diese doch sehr überschaubaren Minuten anfangs wirklich.
Damit aber auch sichergestellt ist, dass er wirklich unterschiedliche Eindrücke bekommt, sind wir von Anfang auch in unterschiedlichen Gegenden / Parks / etc. spazieren gegangen. Nach diesen Entdeckungstouren war Hamlet auch wirklich immer erschöpft und hat erst einmal eine Runde geknackt.
So, und jetzt komme ich zu einer Sache, an die ich mich nicht gern erinnere und von der es mir auch etwas schwer fällt, von ihr zu schreiben. Denn nach den ersten zwei Wochen „Yuppie-Yeahi-Gefühl“ hat mich eine fette „Hundedepression“ erwischt. Ich sah unseren kleinen Hamlet an und dachte plötzlich: „Schaff ich das? Ernsthaft jetzt? Die nächsten ungefähr 14 Jahre?“
Das war wirklich schlimm, weil der Hund natürlich nichts dafür konnte und ich mich deshalb noch schlechter fühlte. Mein Mann merkte das nach einiger Zeit und wir konnten darüber reden. Letztendlich haben er und natürlich auch Hamlet dafür gesorgt, dass diese Krise nach ein paar Tagen ausgestanden war. Ich habe jetzt kein Patentrezept, was man gegen dieses Gefühl machen kann. Ich möchte nur aufzeigen, dass es das geben kann, aber diese Gefühle bzw. diese Angst auch wieder weggeht.
Warum ist die Welpenschule so wichtig?
Was sicherlich auch dabei geholfen hat, war die Tatsache, dass ich mit der Zeit auch sicherer im Umgang mit Hamlet wurde und ihn besser „lesen“ konnte. Ein wichtiger Mosaikstein dafür war sicherlich die Welpengruppe, die wir mit Hamlet besucht haben. Gerade vor dem Hintergrund, dass weder mein Mann noch ich jemals einen Hund hatten, war uns klar, dass wir auf jeden Fall eine Hundeschule besuchen werden.
Die Suche nach einer passenden Hundeschule war denkbar einfach: Wir haben zuerst Hundeschulen in Hamburg bzw. in unserer Nähe gegoogelt. Diese Treffer sind wir dann der Reihe nach durchgegangen und haben uns das Leistungsangebot angeschaut (als „Werber“ haben wir sicherlich auch noch genauer Wert auf die Professionalität des Internetauftrittes gelegt).
Im dritten Schritt haben wir dann die Treffer in bestimmten Bewertungsportalen angeschaut. Es gab dann für uns einen ganz klaren Favoriten, den wir auch nie bereut haben. Ganz im Gegenteil.
Bei unserer Hundeschule war es so, dass die Fellnasen für die Welpengruppe mindestens 12 Wochen sein mussten und die 2. Pflichtimpfung haben mussten.
Bei uns wurde die Gruppe von 2 Trainerinnen betreut und es waren ungefähr 8 Welpen im Training. Trainiert wurden erste Kommandos wie „Platz“, „Aus“ oder „Sitz“. Allerdings nimmt auch das Spielen in Welpengruppen noch einen großen Platz ein.
Ich fand das alles sehr spannend und lehrreich. Auch zu sehen, wie unterschiedlich die Rassen (miteinander) gespielt haben. So haben die Hütehundewelpen zum Beispiel immer wirklich versucht, die Gruppe zu „hüten“.
Ein besonders schöner Nebeneffekt der Welpengruppe war, dass wir da zwei Paare getroffen haben, mit denen wir inzwischen wirklich sehr gut befreundet sind. Begünstigt wurde das dadurch, dass das eine Paar eine kleine Viszla-Hündin (Ruby) hatte, das andere Paar eine Weimaraner-Hündin (Ally) – sprich, die zwei kleinen Ladys waren perfekte Spielgefährtinnen für Hamlet.
Wir sind dann alle nach der Welpenstunde immer noch zusammen spazieren gegangen und haben gemerkt, dass wir alle nicht nur ungefähr gleich alt sind, sondern uns auch super verstehen. Und so traf man sich auch privat, so dass eine Freundschaft entstand. Und das ist auch so ein wunderbarer Verdienst von unseren geliebten Vierbeinern – sie sorgen oft für Kommunikation zwischen uns Zweibeinern.
Dann ging’s zur Junghundegruppe
Nach der Welpenschule haben wir dann noch die Junghundgruppe mit Hamlet absolviert, in der z. B. die Leinenführigkeit trainiert wird. Das Alter in der Junghundgruppe (ab 4 Monate) ist auch nochmal sportlich, da dann viele in die „Pubertät“ kommen und auch mal gerne vergessen, was sie als Welpe gelernt haben und halbstark werden. Und gerade Hamlet war (obwohl er erst spät das Bein gehoben hat) wirklich ein Halbstarker oder – wie es die Trainerin sagte – ein kleiner Proll. J
Ach ja, weil ich die Hundeschule von Lena wirklich super finde und sie hier so lobe, kann ich sie auch nennen: sie heißt Elbrudel.
Apropos trainieren: Man könnte dazu neigen, dass man denkt, dass Welpen noch zu klein sind, um bestimmte Sachen zu lernen. Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben zum Beispiel den Fehler gemacht, dass wir Hamlet nicht früh genug das „allein sein können“ antrainiert haben.
Er war so klein, so verschmust, so anhänglich und so süß – irgendwie haben wir es nicht übers Herz gebracht. Böser Fehler. Inzwischen kann Hamlet eine gute Stunde alleine sein, aber richtig relaxt und entspannt ist er dabei nicht.
Dabei ist das Training eigentlich relativ simpel. So hat es ein Freund von uns gemacht: Man macht es am besten, wenn man mit dem Welpen gerade eine Spielrunde gehabt hat oder draußen die Welt erkundet hat. So ist er schön müde. Wenn er dann in seinem Körbchen (oder woanders) liegt und sich ausruht, geht man aus dem Zimmer und schließt die Tür. Dann kommt man nach sehr kurzer Zeit wieder rein und belohnt den Kleinen mit einem Leckerli oder einer Extra-Streicheleinheit und lobt den Kleinen.
Beim nächsten Mal lässt du ihn etwas länger alleine und belohnst ihn wieder. Die positive Bestärkung ist hier sehr wichtig – so verknüpft er dein Weggehen mit positiven Erwartungen. Das wiederholst du mit immer längeren Zeiten, die der Hund alleine ist. Damit er sich nicht langweilt bzw. etwas Ablenkung hat, kannst du ihm auch für die Zeit, die er alleine ist, ein Kuscheltier, eine Kaustange oder etwas Ähnliches anbieten.
Ich habe kürzlich übrigens in einem Hunde-TV-Magazin einen Bericht über die Begrüßung von Hunden gesehen. Und zwar wurde wohl noch vor gar nicht allzu langer Zeit von Experten die Meinung vertreten, dass man den Hund nicht begrüßen soll, wenn der sich total freut, wenn man wieder nach Hause kommt, sondern ihn erst einmal ignorieren soll. Wenn er sich beruhigt hat, sollte man ihn dann begrüßen.
Diese Meinung ist wohl inzwischen überholt. Gerade weil der Hund ein Rudeltier ist und Kommunikation braucht. Find ich sehr gut, denn Hamlet freut sich tierisch, wenn wir nach Hause kommen – ich mich ja auch. Dann „darf“ er sich jetzt auch dementsprechend freuen. Und ich mich auch.
Noch bist du heil: gleich biste kaputt!
Und jetzt noch mal zu den Spielzeugen
Ich habe vorhin Kuscheltiere erwähnt. Für jeden Welpenbesitzer stellt sich die Frage, was und wie viel Spielzeug er kaufen soll. Hmmm, schwierig. Vielleicht kennst du von Weihnachten oder Geburtstagen Kinder, die extrem viel – zu viele – Spielsachen geschenkt bekommen, diese alle aufreißen und dann total überfordert sind.
So kann es auch Welpen gehen. Aus meiner heutigen Erfahrung würde ich ihm zwei, drei unterschiedliche Spielsachen zum Toben (am besten etwas, was quietscht) und etwas Kuscheliges zum Schmusen für die Nacht kaufen. Ich kenne ein paar Hunde, die ihr Kuscheltier richtig „pflegen“ – sie schmusen es und tragen es sorgsam hin und her.
Und ich kenne …äh…Hamlet, der alles – auch Kuscheltiere – zerbeißt. Habe ich erwähnt, dass er ein kleiner Proll ist?
Vor ungefähr 1,5 Jahren haben mein Mann und ich per Zufall das ideale Spielzeug für Hamlet gefunden. Wir nennen es nur „das Quitschie“. Es ist ein gelber Seestern, der quietscht und unkaputtbar ist. Hamlet hat wirklich bislang jedes Spielzeug kaputt bekommen – JEDES. Dieses Ding nicht. Es sieht aus wie am ersten Tag, quietscht und Hamlet liebt es heiß und innig! Ich bin guter Dinge, dass es uns noch viele Jahre beglückt.
Ich möchte es euch nicht vorenthalten:
Den Seestern könnt ihr beispielsweise hier bestellen:
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Ein weiteres Spielzeug, das Hamlet sehr gerne hat, ist die Erdbeere.
Pixie liebt sie auch. Man füllt sie mit Leckerlis, Käse oder anderem, was der Hund mag und er ist dann eine Weile beschäftigt. Die Erdbeere könnt ihr beispielsweise hier bestellen:
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- ROBUSTES KAUSPIELZEUG FÜR HUNDE MIT ÖFFNUNG FÜR LECKERLIS: Die Kollektion Orbee-Tuff Foodies umfasst verschiedene Gemüse- und Obstsorten aus robustem TPE-Material, das auch kräftigen Kauern standhält, die sich zusätzlich über leckere Snacks beim Kauen freuen können!
- FÜR INTERAKTIVE SPIELE UND ZUR SELBSTBESCHÄFTIGUNG: Apportier- und Jagdspiele sowie Hundetraining werden jetzt noch spannender mit dem Leckerlispielzeug Orbee-Tuff in Erdbeer-Form! Dank dem realistischen Design weiß man nie genau, wo das Spielzeug hinspringt. So bleibt Ihr Hund stundenlang beschäftigt!
- VERSCHIEDENE GRÖSSEN: Die Hundespielzeug-Kollektion Orbee-Tuff Foodies umfasst verschiedene Früchte und Gemüsesorten, die für kleine, mittelgroße und große Hunde geeignet sind.
Drinnen spielt der Welpe mit euch und seinem Spielzeug und draußen entdeckt ihr zusammen neu die Welt
Tatsächlich haben wir auch Hamburg neu entdeckt – dass die Stadt soooo grün ist, wusste ich vorher nicht. Aber klar, wir haben ja auch viele Auslaufgebiete gesucht. Und vor dem Hund bestand die Notwendigkeit nicht. Nun kann es sein, dass ihr spazieren geht, euer Welpe tappst neben euch her, ein anderer (ausgewachsener) Hund kommt, bellt und knurrt vielleicht und ihr denkt euch: „Nanu? Hat der noch nichts von Welpenschutz gehört?“
Nö, hat er nicht. Es gibt nämlich keinen generellen Welpenschutz unter Hunden. Das ist nur ein Thema innerhalb eines Wurfes oder einer Wurf-Familie.
Und viele erwachsene Hunde mögen das wuselige und distanzlose Verhalten von Welpen nicht. Daher lass deinen Welpen nicht unbedingt auf alle Hunde zurennen, sondern frage den anderen Hundebesitzer, ob seine erwachsene Fellnase gut mit Welpen klarkommt.
Hier gibt es keine Probleme mit der schlaksigen Welpenart 😉
Ich muss leider ganz klar sagen, dass Hamlet keine Welpen mag. Sind wir also spazieren und sehen von weitem einen Welpen, nehmen wir Hamlet an die Leine (sofern er nicht angeleint ist) und sagen dem Welpenbesitzer, dass unser Hund seinen Welpen nicht ganz so süß und toll findet. Klappt in der Regel gut.
Einmal klappte es nicht so gut. Ein Welpe kam hektisch auf Hamlet zugelaufen und wollte unbedingt mit ihm spielen – Hamlet nicht so. Der Besitzer (Typ älterer Besserwisser) latschte seelenruhig hinter seinem Welpen her. Hamlet bellte und steigerte sich da richtig schön rein. Wir haben den Herren gebeten, dass er doch bitte seinen Welpen an die Leine nehmen soll.
Das kommentierte er damit, dass es ja nicht sein könnte, dass unser Hund keinen Welpenschutz kennen würde, er ja nicht erzogen wäre, blablubb. Mit solchen Menschen kann man in der Regel nicht diskutieren. Jedenfalls habe ich mich schon ein wenig gefreut, als ich circa acht Monate später diesen Typen wiedersah. Der Welpe war inzwischen ein ausgewachsener Hund und – er mochte keine Welpen wie man deutlich sehen und hören konnte. Danke Karma! 😆
Oh.. wie… süüüüüüüß!
Überhaupt werdet ihr gerade in der Anfangszeit dank eures Welpen auf einmal von sehr vielen Leuten angesprochen, die ihr nicht kennt. Denn sehr viele Menschen finden Welpen niedlich.
Dass euer Wauzer größer wird, merkt ihr auch daran, dass plötzlich nicht mehr ganz so viele Menschen stehen bleiben, um euch zu sagen, wie süß eure Fellnase ist. Und wie das im Leben so ist – es gibt seltsame und komische Menschen und dementsprechend auch seltsame und komische Hundebesitzer.
In der Regel sind fast alle Gespräche, die wir mit anderen Hundebesitzern führen, freundlich, informativ und nett. Es gibt aber dann noch welche, die meinen, alles besser zu wissen, einem unerbetene Tipps geben, etc.
Bei solchen Menschen verfahre ich ganz einfach: zum einen Ohr rein, zum anderen Ohr raus. Ich habe keine Lust in meiner Freizeit auch noch Grundsatzdiskussionen über z. B. die richtige Fütterung oder Erziehung mit Menschen zu führen, die ich gar nicht kenne.
Ein Beispiel: Wir waren mit Hamlet, seiner Freundin Ally und deren Besitzern (eigentlich ein blödes Wort – ich „besitze“ Hamlet ja nicht. Ich habe das Glück, ihn durch sein Leben begleiten zu dürfen 😉 ) spazieren. Wir haben ein wenig Leinenführigkeit geübt und dann die beiden auch mit Leckerlis belohnt. Das heißt, sie saßen brav vor uns und wir wollten ihnen gerade etwas geben.
In dem Augenblick kamen drei nicht angeleinte Labrador-Retriever und dachten sich wohl auch „Hey, super. Leckerlis. Da sind wir doch dabei“, kamen zu uns hingelaufen und wollten Ally und Hamlet wegdrängen. Fanden die beiden nur semilustig und haben das den drei Hunden gezeigt (ohne Beißen, nur mit Bellen).
Das wiederum fand die Besitzerin nur semilustig und keifte rum. Wir haben das nicht großartig kommentiert, obwohl es mich geärgert hat. Es kann halt auch mal zu blöden Situationen kommen, bei denen beide Parteien glauben, im Recht zu sein.
(Anmerkung: Ich hab mir grad nochmal den Text durchgelesen und man könnte vielleicht auf die Idee kommen, dass unser Viszla-Wusel ein aggressiver, unerzogener und beißwütiger Hund ist. Ist er nicht. Kann Rebecca bezeugen. Mein Mann und ich sagen immer (auch nur halb im Scherz), dass, wenn Hamlet ein Mensch wäre, er ein 17-jähriger „Checker“ wäre, der weiß, wie gut er aussieht, jeden Tag pumpen gehen würde, ständig „oben-ohne-Selfies“ von sich posten würde, nen Brillie im Ohr hätte und alle zwei Wochen eine neue Freundin hätte. Aber ganz tief in seinem Inneren ein liebesbedürftiger Schmusi wäre. Ja, dass trifft es perfekt.)
(Anmerkung von Rebecca: Hamlet ist ein total cooler Checker und überhaupt nicht unerzogen oder bellwütig. Aber wenn ich manche Dinge von Pixie erzähle, denke ich hinterher beim „wieder durchlesen“ auch immer: Alter Schwede: Das klingt echt so, als hätte dein Hund null Erziehung und würde ständig voll durchdrehen. 😆 aber wir erzählen ja auch nur von „solchen Situationen, damit ihr als Leser wisst, dass es nicht nur euch so geht)
Zurück zu Hamlets Welpenzeit. Nachdem wir die beiden ersten Wochen nach Hamlets Einzug Urlaub hatten und er sich an sein neues zu Hause gewöhnte, ging dann leider doch wieder der Ernst des Lebens – also die Arbeit – los. Wie ich schon im ersten Beitrag erwähnt habe, ist die Agentur, in der ich (und damals auch mein Mann) arbeite, sehr hundefreundlich, so dass wir ihn mitnehmen konnten.
Da ich damals in einem Großraumbüro saß und mein Mann ein Einzelbüro hatte, war er dann bei der Arbeit bei meinem Mann. Das ging eine Weile gut, aber irgendwann holt einen dann doch der wahre Agenturalltag ein. Sprich, man hat Kundenmeetings, Termine, usw. Abgesehen davon kann man sich natürlich nicht so umfassend um den Hund kümmern, wenn man arbeitet.
Daher musste eine neue Lösung her. Der Vorteil einer (Groß-)Stadt ist, dass es von vielen Dienstleistungen eine große Auswahl gibt. So auch inzwischen von professioneller Hundebetreuung. Ob Gassi-Service, Hundetagesstätte (kurz HuTa) oder Hundehotel – die Auswahl für uns war groß. Auch hier sind wir wie bei der Welpenschule vorgegangen und wurden auch hier nicht enttäuscht.
Ganz im Gegenteil. Hamlet ist bei „Dogs and the city“, wo er inzwischen quasi zum Inventar gehört. Einer der Vorteile dieser HuTa ist, dass die Besitzer auch ein Hundehotel außerhalb Hamburgs führen.
Zwar machen wir auch mit Hamlet Urlaub, aber ab und an wollen wir dann doch auch weiter weg und einen Flug möchten wir ihm nicht zumuten. Da ist es schön zu wissen, dass er in gute Händen ist. Und bei Anna und Marcel ist er es: hier findet ihr die Webseite von Dogs and the City und hier ihre Facebook-Seite auf der auch häufig Hamlet zu sehen ist.
Jetzt könnte manch einer einwerfen: „Die legen sich einen Hund zu und geben ihn dann den ganzen Tag weg.“
Nun, in einer (für mich perfekten) Welt hätten wir ein Haus im Grünen und bräuchten nicht arbeiten. So könnte ich mich den ganzen Tag bzw. die Zeit, in der er wach ist, um Hamlet kümmern. Doch leider ist das nicht möglich. Und mal ehrlich – die Leute, die aus welchem Grund auch immer zu Hause sind bzw. arbeiten, beschäftigen sich auch nicht rund um die Uhr mit dem Hund.
Und bei unserer HuTa weiß ich, dass er sehr gut betreut wird, die Mitarbeiter dort unseren „Kaschmirköter“ sehr gerne mögen und er in einem Rudel ist, in dem er auch „Kumpels“ gefunden hat. Insofern passt das für uns. Natürlich sind wir immer froh, wenn er bei uns ist. Und am schönsten ist es, mit ihm in den Urlaub zu fahren.
Rebecca hat mich noch gefragt, wie es mit einem Zweithund bei uns aussehen würde. Da muss ich ein ganz klares „Njein“ antworten. Wir würden uns jetzt nicht noch einen Welpen bzw. Hund ins Haus holen. Wir sind sehr happy mit Hamlet alleine.
Aber sollte er einmal in ganz, ganz weiter Zukunft nicht mehr sein und wir würden uns wieder für einen Hund entscheiden, dann würden wir uns (sofern die Umstände es zulassen) zwei Hunde bzw. Welpen zulegen. Wieder einen Viszla (Rüden) und dazu eine Ridgebackhündin. Wer weiß, vielleicht wird das irgendwann passieren. Aber bis dahin genießen wir erst einmal mit Hamlet das Leben zu dritt!
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Rebecca bedanken, dass ich für ihren Blog schreiben durfte und euch, dass ihr das gelesen habt. Und all denjenigen, die bald von einem Welpen durchs Leben begleitet werden, wünsche ich eine wunderbare Zeit mit ihm. Es wird großartig!
Euer Tobi
[…] dann kam sie. Die große „Welpendepression“ (davon berichtet auch Tobi in seinem Blogbeitrag zu den ersten Wochen mit seinem Vischel. Nach mehreren Tagen ohne Schlaf und ständiger Aufregung, was der Vizsla nun wieder angestellt […]
Den Tipp mit dem Karton aus Pappe kenne ich auch @Hendrik. Gerade der Anfang ist ja immer sehr spaßig und wunderschön 🙂 Aber ich finde es zum Beispiel immer schön zu sehen, wie der Hund zum treuen Begleiter wird. Das macht mir immer sehr viel Freude.
Vielen Dank für diesen wundervollen Einblick in die Welpenzeit. Ich leide leider momentan auch unter den oben genannten „Depressionen“. Unser kleiner kommt allerdings erst noch. In genau 40 Stunden. Wir sind Besitzer einer ETW mit Garten und haben 2 Wochen bevor der Hund nun zu uns kommt schonmal einen Einblick in die Denkweise von Menschen bekommen die Hunde nicht so toll finden wie wir. Zumindest nicht in deren unmittelbaren Nähe wie es scheint… das nimmt einen schon mit, wenn man schon für Sachen verurteilt wird die noch garnicht geschehen sind (Lärm, Häufchen, kaputter Rasen…) Leider lasse ich sowas immer viel… Weiterlesen »
Liebe Lara, erst einmal vielen Dank für dein Lob. Das freut mich sehr. Und vor allem – herzlichen Glückwunsch, dass du bald einen Vierbeiner an deiner Seite haben wirst. Was wird es denn für einer? Als Hundebesitzer müssen wir respektieren und akzeptieren, dass es Menschen gibt, die keine Hunde mögen. Ich versuche diesen keine Angriffsfläche zu geben – Hamlet ist (sofern nicht im Grünen) an der Leine, seine Haufen entfernen wir, etc. Allerdings werde ich nie dafür sorgen können, dass Menschen, die keine Hunde mögen, auf einmal meinen Hund lieben. Das wird nie klappen. Und das ist für mich auch… Weiterlesen »
Beide Daumen hoch lieber Tobi, für die kleine Zeitreise. Ich hatte beim Lesen ständig die Bilder vor Augen, als unsere kleine Zwergpinscher Lady Emma vor knapp einem Jahr bei uns eingezogen ist. Vom -Hundersicher- einrichten der Wohnung, über -ohhhh mein Gott- hoffentlich vermisst Sie Ihre Mami nicht, bis zu …….seit wann gibts bei uns denn so viel Wald ;)……..Es war trotz aller Anstrengung, eine wirklich schöne Zeit, die ich durch deinen Artikel nocheimal -wenns auch nur Kopfkino war- erleben konnte.
Danke für die tolle Story und ich hoffe wir hören noch mehr von Euren Abenteurn mit Hamlet
Vielen Dank, liebe(r?) Chris. Tatsächlich ist die Welpenzeit ja leider sehr schnell vorbei. Umso schöner ist es, wenn man tolle Erinnerungen daran hat.
Lieber…… 🙂 Bis bald
Gerade wenn man seinen ersten Hund bekommt ist dieser Artikel sicherlich hilfreich.
Kleiner Tipp noch.
Als wir unseren Welpen geholt haben, hat er Nachts in einem Karton geschlafen, der oben offen war.
Hunde lösen sich nicht da, wo sie schlafen.
So hat er Nachts am Karton gekratzt und wir sind mit ihm raus gegangen.
Wir hatten nicht eine böse Überraschung am Morgen.