Urlaub mit eurem Hund ist echt das Schönste was ihr machen könnt. Endlich ist Zeit für lange Spaziergänge, Spielen bis der Hund freiwillig sich mit dem Spielzeug wieder verknüselt, Ausflüge und Abenteuer sowie Entdeckungstouren an einem fremden Ort und alle sind einfach mal entspannt. Ich werde oft gefragt, ob Pixie sich anders verhält im Urlaub als im Alltag und darauf kann ich nur antworten: Absolut!
Urlaubsentspannung passiert auch beim Hund
Ich weiß nicht wie das bei euch ist und was ihr bei euren Hunden beobachtet habt, aber ich entdecke besonders im Urlaub eine vollkommen neue Seite an ihr. Wenn sie im Alltag gerne mal bis in die Puppen schläft (wenn ich sie lasse bis halb elf) ist im Urlaub um neun die Geduld am Ende und es soll endlich losgehen mit dem nächsten Urlaubstag! Der Strand wurde jeden Tag aufs Neue gefeiert und alles mit noch mehr Elan gemacht.
So gut wie alles wird fröhlich bewedelt und sie scheint durchgehend gute Laune zu haben. Dies hat sich – ganz genauso wie bei uns – von Woche zu Woche natürlich gesteigert, da auch Pixie „ankommen“ musste. In den ersten Tagen wirkte sie richtig aufgedreht und wir haben kaum mit ihr gespielt, da sie davon echt nicht wieder runter kam. Deshalb wurde uns allen Nichtstun verordnet und auch Pixie hat dann einen halben Tag im Gras im Garten gelegen, gedöst, nach Stöckchen gesucht und einfach mal nichts gemacht.
Sowieso ist ihr Gemüt im Urlaub viel entspannter als Zuhause. Andere Hunde machen ihr weit weniger aus. Obwohl sie am Strand auch schon mal bis zu zehn fremde Hunde getroffen hat, ist sie da so viel cooler geblieben als sonst. Klar, wenn ein Hund der Meinung war unsere Sachen am Strand zu durchschnüffeln, hat sie ihm „mal kurz und freundlich was gehustet“ aber dennoch war sie da echt tiefen-entspannt.
An einem der letzten Tage hatten wir neben uns einen cremefarbenen Chihuahua-Rüden, der Pixie wohl sehr großartig fand. Sie wiederum interessierte sich null für ihn.
Er hat es wirklich durchgezogen 5-10 Minuten kläffend neben unserem Platz zu stehen um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie schaute immer wieder zu ihm hin als würde sie denken „ach nööö, ich will jetzt aber echt nicht aufstehen. Kannst du nicht einfach aufhören?“
Als sie sich dann doch aufraffte ihn wegzuschicken, ging er direkt in den Spielmodus und wollte sich von ihr jagen lassen. Das hat sie dann ein bisschen mitgespielt bis es ihr zu doof war. Aber auch da habe ich gemerkt, wie viel ausgeglichener die kleine Panik-Madame plötzlich ist.
Zudem wirkt sie noch verspielter und alberner als sonst. Während des Urlaubs hat sie sich Gags ausgedacht, die sie dann regelmäßig gemacht hat. Beispielsweise wenn ich täglich Yoga machte, wird sich relativ schnell mit auf die Matte gehockt und ein bisschen nebenbei entspannt… bis ich den Kopfstand mache. Pünktlich dazu wird die Schleckmaschine angeworfen und dann bleibt mal in dieser Position während ein Terrier so richtig Gas gibt und euch das komplette Gesicht abschleckt während ihr euch nicht wehren könnt weil ihr wortwörtlich auf eurem Kopf steht. 😆
Auch neue Plätze wurden entdeckt und begeistert besetzt.. sie wusste schnell wo in dem Haus die Sonne zu welcher Zeit war und ist dann immer damit gewandert. Und wenn einer von uns in der Hängematte lag, wurde auch solange sich daran abgestoßen bis sie mit rein durfte.
Auch Herrchen und Frauchen sind ja plötzlich anders
Ich bin mir sicher, dass unsere Hunde natürlich auch merken, dass wir uns immer mehr entspannen. Und sich dies komplett auf sie überträgt. Kein Stress, keine Hektik, kein „schnell schnell, los los“ sondern alles zu seiner Zeit.
Das ist für die Hunde auch eine echt gute Erfahrung, dass sie uns auch mal so erleben. Hunde die nur immer den Alltagsmenschen kennen, kennen eben nur die Hälfte von uns. Ich bin mir sicher, dass wir auf gemeinsamen Urlauben nochmal eine ganz andere Bindung mit unseren Wauzern entwickeln können. Denn man ist ja auch 24 Stunden täglich zusammen… auch wenn man sonst tagsüber den Hund viel um sich hat, ist der Kopf ja doch meist woanders. Und Spaziergänge müssen auch mal aufgrund von mehr Arbeit oder Stress gekürzt werden oder laufen gedankenlos ab, weil man gleich wieder an den Schreibtisch muss. Ist nicht schön – passiert aber eben einfach.
Zudem fährt man ja auch irgendwie immer an dieselben Orte zu Spaziergängen im Alltag. Auch wenn man immer mal wieder neue Gebiete, Parks und Wälder entdeckt – nach dem fünfzigsten Mal hat man dort auch alles gesehen. Kennt jeden Baum, jede Abzweigung und ist auch echt gelangweilt..
Gutes Beispiel: Ist man aber gemeinsam an einem neuen Ort, wird auch so richtig zusammen entdeckt. An einem unserer Strandbesuche, welcher in einer Bucht gelegen war, kann man bei Ebbe beziehungsweise zwischen Flut und Ebbe in eine Nachbarbucht laufen.
Bei unserem Besuch stieg das Wasser jedoch gerade und die Wellen schlugen ganz schön gegen die Felsen. Ich wollte mir trotzdem gerne die zweite Bucht anschauen – Pixie hatte aber echt Schiss, da sie die Situation nicht einschätzen konnte. Zudem schlugen die Wellen gegen die Felsen schon recht hoch – kniehoch für mich. Tatsächlich zu hoch für sie.
Also habe ich sie einfach geschnappt und auf dem Arm gehalten und so stabil gehalten, dass sie merken konnte, dass ihr nichts passieren wird. Das Wasser ging mir zwar bis zur Hälfte des Oberschenkels an manchen Stellen aber es war alles ok.. nachdem ihr kleines Herz erst wie verrückt geschlagen hat und sie nervös rechts und links schaute, merkte sie, dass wir vorwärts kamen und fand es dann total toll, als wir auf der anderen Seite ankamen wo keiner war.
Sie rannte wie bekloppt im Kreis und kletterte begeistert auf die Felsen.
Auf dem Rückweg sprang sie mir direkt auf den Arm und wir kamen problemlos wieder auf die andere Seite. Da wusste sie schon, dass ihr nichts passieren wird. 😉 Solche Erlebnisse hat man eben eher im Urlaub..
Sowieso Mutproben sind in der schönsten Zeit des Jahres auch häufiger angesagt. Pixie hat echt Respekt vor den Wellen aber dieses Jahr hat sie sich wieder noch tiefer ins Meer gewagt. Sie ist höher auf Steinvorsprünge gesprungen und von Erhöhungen am Strand als im letzten Jahr und hat zum ersten Mal auch Fremden ihr Spielzeug angeboten, damit sie mit ihr spielen und es ihr werfen. Auch wenn sie obenrum nichts anhatte, war sie wohl die perfekte Wurfmaschine für Pixie. 😉
Hallo Busenmadame – spielst du mit mir? 😀
Solche Momente zu meistern ist gerade für einen kleinen Angsthasen wie sie sooo wichtig. Das nimmt sie eben alles in ihrem imaginären Rucksack mit, wenn wir zurück nach Hause fahren. Tja.. Zuhause. Und dann kommt wohl tatsächlich das große schwarze Loch – besonders für die Wauzer.
Pixie bekommt immer den Urlaubsblues
Wir waren jetzt schon dreimal im Urlaub und von Jahr zu Jahr fällt es mir stärker auf: Sind wir zurück, verabschiedet Pixie sich wirklich in eine richtige, kleine Urlaubsdepression. Sie schläft fast den ganzen Tag und dies an Orten, an die sie sich deutlich zurück zieht – sie liegt nicht im Körbchen bei uns sondern geht in ihre Kiste ins Schlafzimmer.
Sie wirkt total lustlos. Wenn ich mit ihr spazieren gehen will, muss ich richtig auf sie einreden, damit sie sich in Bewegung setzt. Und sie frisst viel weniger bis gar nichts… auch Freunden von mir ist es richtig aufgefallen, wie frustriert sie dieses Mal wieder in den ersten Tagen war. Die Enttäuschung, dass der Garten, die gemeinsame Zeit und das schöne Wetter jetzt vorbei sind – das ist für sie wohl richtig hart. Wir Menschen fühlen das ja genauso! Ich vermisse es dann total meinen Freund nicht die ganze Zeit um mich herum zu haben und mir fehlt so sehr das Zirpen der Grillen, der Geruch der Pinien und das Geräusch der Wellen. Doch Pixie kennt ja nicht das Konzept von Urlaub und denkt dann wohl immer, wir wären umgezogen… bis es eben wieder zurück geht.
Ich versuche sie dann mit Spielen, ihrem Lieblingsfutter und Besuchen bei meinen Freundinnen und Menschen, die sie gerne mag, aufzumuntern. Doch irgendwie hat das dieses Jahr nicht wirklich geklappt.. erstaunlicherweise ist mir zudem richtig aufgefallen, als „sie wieder da war“.
Am Sonntag nach so 10 Tagen kam sie aus heiterem Himmel Nachmittags angewedelt und machte direkt eine Spielaufforderung vor uns. Die Ohren standen auf „ich bin kiebig“ und das Maul war offen: sie hatte wirklich über eine Woche gebraucht um das „Zurücksein“ zu verschmerzen. Nun ist sie wieder normal und die Alltags-Pixie.
Nicht mehr der ausgelassene Clown aus Portugal und auch nicht mehr ganz die souveräne Urlaubs-Hündin, die cool mit allen umgehen kann. Aber wer ist das schon?
Mir geht es ja auch ganz genauso. 😉 Und jetzt ist ja auch der beste Zeitpunkt gleich den nächsten Urlaub zu planen, damit wir bald wieder alle gemeinsam ganz entspannt sind.
Hier findet ihr meine weiteren Urlaubsartikel.
Habt ihr sowas auch schon mal beobachtet? Ist eurer Wauzer im Urlaub anders als Zuhause? Und gibt es den „Nach-dem-Urlaubs-Blues“? Ich bin gespannt was ihr zu erzählen habt. 🙂
Liebe Grüße
Rebecca und Pixie
Genau das gleiche mache ich grade mit meiner Fee durch(Franz. Bulldogge) wir waren in Holland am Meer. Sie hat es geliebt Vor allem die morgendlichen Spaziergänge am Strand.
1 Tag nach Ankunft war sie total seltsam will nicht fressen spielen und läuft nicht richtig Gassi. Sie ist total depressiv… ich hab mit am Anfang solche Sorgen gemacht, dass sie krank ist. Der Tierarzt könnte jedoch nichts feststellen.
Ich hoffe sie ist bald wieder die alte quirlige lustige und verfressene Fee.
Liebe Doro, ich bin mir sicher, dass Fee bald wieder die Alte ist. Bei Pixie hat es eben auch immer eine Weile gedauert. Wir haben genauso einen Urlaubsblues und wieso sollten die Hunde diesen nicht auch haben? Der beste Grund den nächsten Urlaub schnell wieder zu planen. 😉 Liebe Grüße Rebecca
Hi,
wirklich ein toller Blogpost mit vielen sehr schönen Bildern 🙂 Was mich sehr überrascht hat war, dass Pixie genau wie mein Charlie auch diese Urlaubsdepression, wie du sie so schön nennst, hat. Ich dachte immer mein Hund wäre der einzige der nach so einem Urlaub richtig fertig ist und ein paar Tage braucht um in das alte fröhlich Muster zurück zu gehen.
Liebe Grüße
Thomas
Hallo, schön da ich das lesen konnte. Ich beobachte das im Moment gerade bei Nana (Jack Russel). Hab mir schon Sorgen gemacht. Bisher war es so , daß sie nach Urlaub oder wenn ich mal krank war die ersten Tage danach nicht zu meinen Schwiegereltern nach nebenan gegangen ist. (Braucht nur am Tor bellen, Opa kommt sofort 😉 ) Dieses Mal frisst sie so gut wie nix und spielt viel weniger. Freut sich zwar wie ein Schnitzel wenn ich heim komme, aber ist dann wieder ruhig. Sonst sind wir immer gleich zum Ball spielen in den Garten bis Herrchen kommt… Weiterlesen »
Sehr interessant. Meine Fussel (Foxterrier) ist eigentlich immer „wie immer“ 🙂 Mäx ( Labbimix) dagegen findet Urlaub eher doof. Er kommt aus schlechter Haltung und ist an fremden Orten sehr unsicher und ängstlich, Frisst dann auch sehr schlecht und schläft mit im Bett, was er zu Hause nie tut
Hm, wie immer interessant…, aber einen Blues konnte ich bei Linda bislang nicht feststellen. Mag aber daran liegen, dass wir im Urlaub das tun, was wir sonst auch machen. Wandern und neue Flecken Erde erobern, was Linda schon immer cool fand. Sie mag Abenteuer… Kann es aber nicht auch sein, dass Pixie einfach nach drei Wochen etwas „müde“ war von all den Eindrücken und der vielen Unternehmungen plus Flugreise? Das muss ja auch irgendwann mal verarbeitet werden. Selbst wir sind nach 14 Tagen des Herumwanders nicht mehr taufrisch und Linda glaub ich froh, wenn sie mal wieder ausgiebig schlafen kann.… Weiterlesen »
Hallo Andrea,
müde denke ich nicht, da Pixie ja prinzipiell auch viel erlebt wenn sie mit mir oder ihrer Hundesitterin unterwegs ist. Und unsere Urlaube klingen aufregender als sie sind – wir sind auch immer wieder einige Tage einfach nur im Haus, chillen im Garten rum und laufen nur an den Hausstrand. Ihr Verhalten ist tatsächlich wirklich niedergeschlagen und müde sieht bei ihr komplett anders aus. Zudem schlafen wir alle viel mehr im Urlaub als im Alltag.. das ist ja gerade das Schöne! 🙂
Liebe Grüße
Rebecca