Heute morgen kraulte ich Pixie im Gegenlicht.. und sah dass wie bei einer Pusteblume Millionen feine Haare durch die Bewegung auf mich zusteuerten.. haaarrrrr. Es ist wieder Zeit das Jahreszeitenoutfit zu wechseln! Eigentlich ist ja schon Juni, aber ich habe das Gefühl dass Pixies innere Uhr durch unseren späten Portugal-Urlaub im Oktober letzten Jahres, den milden Winter und die frühen, hohen Temperaturen dieses Jahr total durcheinander ist. Sie weiß gerade wohl nicht so recht wohin mit sich und da es jetzt wieder warm ist, sagt sich das Fell: Abwerfen was wir können! Sie haart ja erst seit März. 🙄 Und was bedeutet das wieder: wunderschöne, weiße Haare werden mich jeden Tag weiterhin für Wochen an jeder Klamottenschicht begleiten und noch lauter jedem zuschreien „JA ich habe einen Hund und bin unfähig meine Garderobe zu enthaaren!“ 😆
Sofort habe ich mir das Fellmonster geschnappt und sie auf der Terrasse eine Viertelstunde liebevoll mit dem Furminator bearbeitet. Und ich staunte nicht schlecht: Madame drehte mir richtig fein den Hintern zu und hat sich gewendet und in Position gebracht, damit ich auch vernünftig jeden Zentimeter durchbürste. Das macht sie sonst nie. Gebürstet werden ist nicht ihr Sport, also juckt es wohl gerade echt wie die Sau. Ich sah nach wenigen Minuten so aus, als hätte ich sie geschoren! Der Großteil der Flusen verteilte sich auf der Terrasse wie Pollenflug.
Jetzt sah das Ferkel nicht nur ganz schön flauschig, sondern auch deutlich schlanker aus. 😉
Was gibt es alles Wissenswertes zum Thema Fellwechsel?
Diese Tipps beziehen sich natürlich auf all die Hunde, die haaren und nicht auf beispielsweise Pudel, Portugiesische Wasserhunde, Pulis, Bichon frises etc. die nicht ihr Haarkleid verlieren und daher geschoren werden müssen. 😉 (Danke für die Berichtigung liebe Lisa, das war hier vorher verwirrend formuliert)
Im Frühling und Herbst wechseln die Hunde ihr Haarkleid und passen es der kommenden Jahreszeit an.
Im Herbst wird das Unterkleid des Fells verdichtet, um eure Hunde noch wärmer zu halten und das Deckhaar wird reduziert, welches dafür da ist, Feuchtigkeit und Dreck abzuhalten.
Im Frühjahr wiederum verlieren Hunde dann einen Großteil des flauschigen Unterkleids und das Deckhaar wird dichter. Total logisch! Daher ist der Fellwechsel im Frühjahr auch noch auffälliger, da das Unterfell so weich, frisselig und fein ist. Teilweise schrubbe ich mit der Kleiderbürste vier Mal über dasselbe Haar und es bewegt sich nicht vom Fleck. Typisch Unterfell. Scheint ich an kleinen Händen am Stoff festzuhalten. 🙄
Der Fellwechsel-Vorgang dauert 4-6 Wochen (oder auch länger) und es kostet den Hund bis zu 30% ihres Grundumsatzes am Tag um das Fell abzustoßen und neu zu bilden. Das ist echt ganz schön viel und hat mir geholfen zu realisieren, wie anstrengend das jedes Jahr sein muss. Zu diesem Vorgang zitiere ich Lindermann’s Hundewelt, denn da wird es gut beschrieben:
Ein Haar wird erneuert, wenn unter ihm ein Neues zu wachsen beginnt. Das neue Haar schiebt das alte dabei immer weiter nach draußen, bis es lose ist und abfällt. Nun bildet sich der Haarfollikel, der „Wachstumsmotor“, des neuen Haares zurück. Das Haar bleibt nun an seinem Platz, bis es von einem Nachfolger wiederum nach draußen geschoben wird.
Das bedeutet, dass wir in dieser Zeit unseren Hunden auf jeden Fall Unterstützung geben sollten, bei ihrer Fellarbeit. Gerne einen Löffel mehr Futter und mehr B-Vitamine, sowie ein bisschen mehr Vitamin-A für den Hautstoffwechsel.
Mögliche Vitamin-B-Quellen für euren Hund sind Zusätze wie Bierhefe, Biotin, Dorschlebertran (für das Vitamin-A) und hochwertige Öle wie Schwarzkümmel-, Argan-, Nachtkerzen- oder Hanföl.
Ich mache tatsächlich eine Mischung aus Schwarzkümmel- und Argan-Öl täglich ins Futter. Natürlich nur eine kleine Menge. 😉 Doch diese Kombi hilft wirklich toll im Fellwechsel, bei trockener Hunde-Haut, Schuppen und Fell- und Hautproblemen. Ich sehe das richtig am Fellglanz. Selbst meine Tierärztin sagte letztens, dass Pixies Fell glänzt „wie ne Speckschwarte“ und sie somit ja richtig fit wäre. 😆
Was kann man noch machen? Natürlich bürsten.
Aber hier würde ich mit der Bürste ehrlich gesagt auch nicht durchdrehen. In vielen Artikeln steht, dass man täglich morgens und abends bürsten soll. Oder dreimal am Tag. Uff. Ich finde, das sollte jeder nach Gefühl machen. Wichtig ist, dass das alte Haar entfernt wird, da es nicht immer von selbst ausfällt. Daher kratzen sich die Stinker auch so viel. Wahrscheinlich kribbelt und krabbelt es überall als wären Zecken unterwegs. Buuäh. Stelle es mir schon ziemlich krass vor, wenn man zweimal im Jahr komplett sein Outfit neu wachsen lassen muss…
Es geht natürlich zusätzlich darum die Haut besser zu durchbluten und dem natürlichen Ausfall zuvor zu kommen, um die Klamotten und das Sofa zu schonen. Bedenkt: jedes Haar, welches ihr mit der Hand rausbürstet, landet nicht willkürlich auf euch und eurer Einrichtung!
Wenn ihr zusätzlich ein richtiges Fell-Tool nehmt, dann reduziert sich das Bürsten sowieso, da man es nicht so oft anwenden soll:
Ich finde dafür den Furminator super
Beim Bürsten bin ich seit Jahren mit dem Furminator sehr happy. Ganz wichtig hier: mit dem Furminator nur 1-2 Mal in der Woche das Fell bearbeiten, da ihr damit schon leicht ein Zuviel auskämmen könnt. Schaut auch immer, dass das Fell regelmäßig aussieht und ihr nicht an einer Stelle zu viel rumbürstet und die zu nackich wird. Lieber zu wenig bürsten und dann in ein paar Tagen noch mal bearbeiten. Ihr könnt mit einem Tool wie dem Furminator tatsächlich eurem Hund zuviel Fell wegnehmen. Habt das einfach im Auge.
Wenn ihr aber nur ab und zu mit dem Furminator arbeitet, ist er auch bei Hunden die getrimmt werden eine gute Alternative zwischen den Friseurterminen. Über unseren ersten Trimm-Besuch findet ihr übrigens hier mehr
Den Furminator bekommt ihr beispielsweise hier:
FURminator-Pflegewerkzeug für kleine Hunde
FURminator Fellpflege für große Hunde
Aber natürlich ist der Furminator nicht zwingend. Solltet ihr sonst einen Unterhaar-Kamm oder eine normale Bürste haben, nimmt auch gerne die. Schaut nur, dass ihr jetzt im Frühjahr wirklich an das Unterhaar drankommt und nicht nur wischiwaschi oben rumstreichelt, denn das hilft dem Hund nicht. Sobald beim Bürsten weiche, feine Flusen um euch herumfliegen als wäre ein Kissen explodiert, wisst ihr, dass ihr an die Unterwolle rangekommen seid.
Der ZoomGroom – auch echt praktisch
Viele schwören auch auf den ZoomGroom von Kong, den benutze ich vor allem beim Einschäumen wenn ich Pixie alle paar Monate mal bade, weil sie sich mal wieder wie eine Königin in Schlamm oder totem Fisch eingesaut hat.
Der schäumt toll schnell ein aber es kommen bei ihr dabei nicht so viele Haare raus. Bei großen Hunden ist der sicherlich nützlicher. 😉
Den bekommt ihr auch beispielsweise hier:
Kong Zoom-Groom
Und der absolute Geheimtipp: der Bimsstein
Ihr werdet jetzt lachen, aber das habe ich von meiner tollen Trimm-Queen Patsy gelernt: Für totes Deckhaar ist der Bimsstein der totale Geheimtipp! Ihr setzt ihn einfach mit der flachen Seite auf und zieht ihn über das Fell. Ihr werdet staunen, was damit alles rauskommt!
Und im Gegensatz zum Bürsten findet Pixie den Bimsstein total klasse. 😉
Den bekommt ihr übrigens hier. Der blaue von Scholl ist supertoll von der Fläche und ideal für die Fellpflege! Die wirklich guten Hundeläden bieten auch genau diesen an. Leider findet man den nicht bei uns beim Budni oder DM.
Scholl Bimsstein, 2er Pack (2 x 1 Stück)
Und klar: wenn das Fell wie wild wächst und ausfällt, dann macht der Besuch bei einem guten Hundefriseur oder Groomer richtig Sinn. Wie ihr den richtigen findet, erzähle ich euch in diesem Artikel.
Was auch immer ihr zufüttert oder zum Bürsten benutzt: achtet einfach ein bisschen mehr auf den Wauzi, damit er diese kribblige Zeit schnell und entspannt überstehen kann. Lasst mich gerne wissen, wenn ihr eine Bürste favorisiert oder ich irgendwas vergessen habe!
Liebe Grüße
Rebecca und Pixie
++Dieser Artikel enthält Verkaufslink zu Amazon++
Hallo,
Toller Beitrag! 👍☺️ Das mit dem Bimsstein probiere ich auf jeden Fall aus! Das mit den Vitaminen war auch neu für mich. Wie kann ich die Produkte von hirtengold bestellen?
Würde mich über eine Antwort freuen 🤗
Liebe Pati, vielen lieben Dank für deinen lieben Kommentar! Leider gibt es die Marke Hirtengold nicht mehr – der Artikel ist ja von 2016. Aber du kannst deinem Hund mit Zusätzen wie Bierhefe, sowie Schwarzkümmel-, Argan- und Hanföl genauso beim Fellwechsel helfen. Ich habe die Info direkt rausgenommen. Danke, dass du dies erwähnt hast. 😉 Es ist wirklich schade, dass es Hirtengold nicht mehr gibt. Die Produkte waren so traumhaft. Aber ich „mische“ mir daher meine eigenen Zusätze nach und das funktioniert auch wirklich gut. Liebe Grüße Rebecca
Das mit dem Furminator finde ich super interessant!!
Ich wusste gar nicht, dass man auch “zu viel” kämmen kann!
Hier werden Ohren, Beine und Schweif alle 2-3 Tage gebürstet (mit einem breiten Kamm) sonst verfilzt es bei dem langen Fell.
Den Furminator benutze ich so alle 1-2 Wochen und dann auch keine Stunde. Es wird vielleicht 5-10 Minuten gebürstet und das hat bisher vollkommen ausgereicht!
Hey ihr 2, Tolles Beitrag mit viel interessanten Fakten und Tipps, die mir noch neu waren. Grade das mit dem Bimsstein ist eine tolle Idee! Werde ich gleich am Wochenende testen! Unser Goldie lässt das ganze Jahr hindurch natürlich unglaublich Haare, jedoch im Fellwechsel ist es richtig extrem! 2 Mal am Tag die ganze Wohnung durchsaugen ist noch viel zu wenig. Aber wir lieben unsere Hunde ja 🙂 Wir verwenden auch so einen Fuminator (andere Marke). Ich verwende ihn nur nicht sehr oft, weil ich es mir nicht so angenehm vorstelle. Ansonsten funktionieren die aber super! Weiter so, dein Blog… Weiterlesen »
Ein spannender Artikel, den ich jedoch etwas kritisch betrachte. Wie schon einige Kommentare über mir geschrieben wurde, ist der Furminator kein gutes Werkzeug für die meisten Hunderassen. Er schneidet viel Deckhaar. Und ein Pudel oÄ. kann auch nur geschnitten werden (natural look gefällt mir viel besser als ratzekahl). In einer tollen Facebook Gruppe habe ich drei Werkzeuge ans Herz gelegt bekommen. Der Coat King -stumpfe Ausführung- ist wunderbar dafür geeignet so alle 4-5 Monate richtig viel Unterwolle heraus zu holen. Sollte jedoch nicht zu oft gemacht werden. Dafür kann man sich einen feinen Kamm anschaffen, um die Unterwolle aus dem… Weiterlesen »
Oh, der Tipp mit dem Bimsstein ist neu für mich 🙂 Wird gleich mal ausprobiert, nachdem so einer sowieso zuhause liegt. An den Furminator habe ich mich bisher nicht so recht getraut… Von einigen habe ich ja schon gehört, dass damit zum Teil sehr viele noch „wachsende“ Haare mit rausgerissen werden, neben der ganzen losen Unterwolle. Das hat mich bis jetzt immer etwas abgeschreckt ihn zu kaufen. Aoki haart, bis auf zwei oder drei Monate, leider fast das ganze Jahr über und ich bin immer noch auf der Suche nach einer Bürste die da zumindest etwas Abhilfe schaffen kann. Wirklich… Weiterlesen »
Hey,
genau zur richtigen Zeit der Artikel. Pixel haart gerade auch alles voll was sie berührt.
Anmerkung: Pudel und Wasserhunde müssen geschoren werden weil das Haar nicht ausfällt. Und die Bischons müssen glaube ich regelmäßig gekürzt werden oder die brechen einfach nach ner Zeit ab. Nur Terrier und Schnauzer müssen getrimmt werden.
Aber wie ich an Pixel sehe, verliert sie keine Deckhaare, die müssen ja getrimmt werden, aber die Unterwolle kommt raus.
Ich war ja eigentlich bis vor kurzem der Meinung, ein regelmäßig getrimmter Terrier haart nicht *hust*