Worum geht es?
Eins vorweg: dieses Buch ist definitiv voller Gefühl! Denn genau darum dreht es sich: Angst, Zorn, Glück, Liebe, Mitleid, Trauer oder Eifersucht – was fühlen unsere Hunde und wie und ob überhaupt unterscheiden sich ihre Gefühle von unseren? Ganz klar ist zu sagen, dass es kein hart durchzuarbeitendes Fachbuch ist. Das ist aber auch gut so, denn nur reines Fachwissen hätte mich abgeschreckt. Aber es handelt sich auch nicht um eine Geschichtensammlung. Der Buch-Titel ist da ein bisschen irre führend, da er irgendwie nach einem Cora-Roman klingt. 😆 Jedoch geht es hier nicht darum, ob unser Hund uns wirklich liebt. Dass die Autorin daran zweifelt. Diese Frage halte ich fast schon für eine rhetorische. Nein, die Sammlung „Liebst du mich auch?“ enthält fantastisches und spannendes, fachliches Wissen über die Emotionen unserer Hunde und da ist die Liebe eben ein großer Teil davon. Und dieses Wissen verpackt Patricia wie immer dank ihres wundervollen Schreibstils in tolle Geschichten.
Falls ihr die Autorin noch nicht kennt: Patricia McConnell ist eine Expertin für die Arbeit mit Problemhunden und das macht das Buch umso kostbarer! Ihr Buch „Das andere Ende der Leine“ stelle ich euch hier vor. Auch ein absoluter Klassiker der Hunde-Literatur und eins der wichtigsten Bücher für Einsteiger, in meinen Augen.
Dieses Buch wiederum ist eine Weiterführung. Patricia beweist hier über 360 Seiten wie weit die Gefühle unserer Hunde gehen und wie diese ihr Verhalten beeinflussen. Und da behaupten wirklich noch Leute, Tiere und Hunde hätten keine Gefühle. 🙄
Sie erklärt in dem Zusammenhang der Gefühle auch wieso positives Training so richtig und wichtig ist. Wieso es wissenschaftlich fundiert und bewiesen ist, dass nur die positive Erziehung wirklich funktioniert und die einzig richtige Trainingsmethode ist. Alle die gerne an der Leine reißen, ihren Hund anbrüllen und an Strafe glauben, würden sich umgucken, was unsere Hunde alles fühlen und was sie ihnen mit diesem „Training“ und ihrer Art und Weise mit ihrem Hund umzugehen, antun.
Das Buch ist gegliedert in die Themenkomplexe:
– „Was sind Gefühle?“ wo es allgemein um Gefühle geht – was sie sind, woher sie kommen etc.
– „Wie werden Gefühle ausgedrückt“ dreht sich um die Ausdrucksformen bei Hunden und Menschen und betextet im Endeffekt den Bildteil in der Mitte des Buches.
– Im Kapitel“Wie stehen sie mit dem Gehirn in Verbindung?“ geht es tiefer in den Aufbau des Gehirns, die Funktionen, Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Regulationen etc.
Und nach all diesen fast schon Einleitungen in die Gefühlswelt (im Endeffekt schlaut uns die Autorin so weit auf, dass wir ihn nun problemlos folgen können), startet das Buch eigentlich jetzt erst, denn nun geht Patricia auf die folgenden Gefühle ein:
Angst, Zorn, Glück, Liebe, sowie Denken. Und das auf wundervoll fundierte, faszinierende und lebhafte Art und Weise. Ja ihr merkt schon, ich schwärme! 🙂
Wann habe ich mir das Buch gekauft und hat es mir geholfen?
Nachdem ich „Das andere Ende der Leine“ so begeistert verschlungen habe, wanderte ein Jahr später dieses Buch in meinen Warenkorb. Es hat mich echt Zeit gekostet es durchzuarbeiten, da ich es wirklich konzentriert gelesen habe – den Marker immer schon in der Hand, damit ich nichts verpasse. Es ist keine „schwere Kost“ aber liest sich eben nicht mal eben weg, wie Belletristik. Dennoch ist es eine tolle Abendlektüre! Und ich habe – gerade über das für mich so wichtige Thema Angst – unfassbar viel gelernt. Daher bin ich nun ein umso größerer Fan von Patricia McConnell und ihrer Arbeit, da ich finde dass man durch ihren lebhaften Schreibstil und ihre persönlichen Geschichten total das Gefühl bekommt, sie und ihre Hunde richtig kennenzulernen.
Wie ist meine Bewertung?
Fünf Pixiepunkte! Gar nicht groß drumherum reden. 🙂 Eigentlich würde ich auch gerne 10 vergeben! Wer es schafft auf wundervolle Weise die komplizierte Vorgänge – welche im Hunde-hirn ablaufen – so darzustellen, dass jeder auch ohne Vorkenntnisse sie versteht, sollte alle Punkte der Welt bekommen. Denn so werden das Zusammenleben und die Kommunikation mit unseren Hunden noch spannender und bunter. Das Verständnis kann wachsen und wir können so viel von unseren Hunden lernen… das nehme ich vor allem aus diesem Buch mit.
Zudem sind ihre Fußnoten, Anmerkungen und vor allem ihre Tipps für weiterführende Literatur Gold wert.
Für wen ist das Buch ideal?
Jeder Hundebesitzer sollte dieses Buch lesen! Es gibt auch für den Hundeprofi vom Stamme „Wir haben immer schon Hunde gehabt“ eine Menge zu lernen, denn dieses Wissen bekommt man nicht aus einer Hundezeitschrift, nicht aus einem Spaziergangsgespräch und es wird auch nicht mal eben im Gespräch mit Trainern vermittelt. Jeder Hundetrainer und auch jeder Hunde-Anfänger kann sich mit diesem Buch auseinandersetzen. Es ist wirklich eine kostbare Sammlung an Wissen! Und ich habe es in den Jahren schon zweimal komplett gelesen, da ich ja mit der Erfahrung auch wachse und immer etwas neues aus dem Buch mitnehme.
- Patricia B. McConnell (Autor)
Über die Autorin:
Patricia B. McConnell ist bekannt als Tierverhaltenstherapeutin und Hundetrainerin. Ihren ersten Anlauf an der Uni brach sie ab, da sie früh heiratete. Nach einer Dekade des Jobbens schrieb sie sich mit 30 Jahren an der University of Wisconsin ein und studierte Tierverhalten, bis sie 1988 ihren Doktortitel erwarb. Fortan setzte sie die Theorie in die Praxis um: Sie gründete ihre Firma „Dog’s Best Friend“ in Wisconsin, die auf das Trainieren von Familienhunden und die Behandlung aggressiver Hunde spezialisiert ist. Seither expandierte das Unternehmen stetig. Ihre zahlreichen Erziehungsratgeber gibt Patricia B. McConnell in dem nach ihr benannten Verlag heraus. Sie lebt mit zwei Hunden, einer Katze und einer Schafherde im südlichen Wisconsin.
Detailinformationen
- Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
- Verlag: Kynos; Auflage: 2 (11. April 2008)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3938071370
- ISBN-13: 978-3938071373
- Größe und/oder Gewicht: 17,9 x 3 x 24,1 cm
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Hallo Rebecca,
hätte auch einen Buchtipp für dich und alle Hundebesitzer
Tipps vom Hundedoktor
Gesunde und glückliche Hunde müssen nirgends durch
von Bela F. Wolf
Ist zwar teilweise harte Kost da er auch beschreibt was Menschen Hunden antun, aber trotzdem lesenswert.
Diese Buch täte auch so manchen Hundebesitzern gut, die immer noch glauben das Alphatier sein zu müssen. Hunde streben nicht die Weltherrschaft an, man glaubt es kaum.
Liebe Grüße
Barbara