In diesem Artikel gebe ich dir Tipps, wie du mit deinem Hund das Alleine sein trainieren kannst und wie du es ihm leichter machst, Zuhause alleine zu bleiben. Viel Spaß beim Lesen!
Natürlich würden wir am liebsten immer, jederzeit und 24 Stunden am Tag mit unserem Hund zusammen sein! Aaaber es gibt eben doch leider mal Situationen – wir gehen Einkaufen, ins Kino – in welchen unser Hund eine Weile alleine Zuhause bleiben muss. Ganz alleine, Zuhause. seufz.
Tipp 1: Auslastung
Einem müden Hund ist es wahrscheinlich deutlich egaler für eine Weile alleine in seinem Körbchen zu schlafen, als wenn dein Hund Pinkeln muss und so gut wie gar nicht draußen war. Daher würde ich am Anfang beim Training und später wenn ihr euren Hund für einige Stunden alleine lässt, vorher einen schönen Spaziergang machen, damit dein Hund entspannt und ausgelastet ist. Im Zweifel verschläft er dann die Zeit, die du nicht da bist, sowieso komplett.
Tipp 2: Macht ein Zimmer zum „Hunderaum““
Gerade bei Welpen ist es sicherlich nicht so einfach die ganze Wohnung mal eben „hundesicher“ zu machen. Also so hundesicher, dass dein Hund während er alleine ist, nichts kaputt machen kann und sich vor allem nichts tun, bzw. verletzen.
Sprich Stromkabel komplett ausser der Hunde-Reichweite, Mülleimer und Pflanzen hoch stellen und Dinge, die dein Hund nicht zerkauen soll, gut verstauen.
„Gerade für Welpen muss ein Zimmer wirklich abgesichert werden.“
Daher ist es am besten, dass du deinem Hund – vor allem am Anfang – einen Raum zuweist, der für dich einfach hundesicher zu machen ist und in welchem er sich so richtig wohl fühlt. Bei uns ist dies das Schlafzimmer gewesen. Hunde liegen sowieso gerne auf dem Bett, wenn ihre Besitzer nicht da sind, da es hier ganz intensiv nach ihnen riecht.
Hier stellst du ihm sein Körbchen oder sogar seine Hundekiste auf (Warum ich Hundekisten so toll finde, erzähle ich dir in diesem Artikel) sowie einen Wassernapf. Hier kann es sich dein Hund also in deiner Abwesenheit gemütlich machen kann.
Bei Pixie funktionierte das „Allein sein“ so schnell so gut, dass sie sich schon nach wenigen Wochen in der ganzen Wohnung bewegen durfte. Sie war jedoch auch schon 10 Monate als sie zu uns gezogen ist und kein Welpe. 😉 Nach wie liegt sie jedoch so gut wie die ganze Zeit im Schlafzimmer auf dem Fußteil des Bettes – dem Raum, den ich ihr anfangs auch „gesichert“ und zugewiesen habe.
Tipp 3: Kein Drama
Wenn du gehst, solltest du – ganz entspannt und ruhig – einfach deine Jacke anziehen, den Schlüssel nehmen und am besten immer denselben Satz sagen, damit dein Hund weißt: ok, jetzt bin ich gleich alleine. Bei uns ist dies „Ich bin gleich wieder da!“
Mach keine große Abschiedszeremonie, denn dann denkt dein Hund, dass gleich etwas Schlimmes passiert. Versuch auch möglichst ruhig zu bleiben, denn Aufregung und Nervosität überträgt sich natürlich auf deinen Hund. Geh einfach, ruf kurz den Satz „Ich komme gleich wieder“ und schon bist du aus der Tür.
Tipp 4: Ein gefüllter Kong kann helfen
Manchen Hunden mit Trennungsängsten hilft es, wenn man ihnen einen gefüllten Kong (oder ein anderes Spielzeug welches du füllen kannst ) dalässt mit welchem der Hund sich erstmal beschäftigen kann.
„Einen Kong-Leerschlecken beruhigt und entspannt deinen Hund.“
Dazu füllst du den Kong mit Leberwurst, Leckerlies, Hüttenkäse oder anderen Leckereien, die du gut in den Kong reinstopfen kannst.
Was viele nicht wissen: Das Schlecken des Kongs beruhigt deinen Hund, baut Stress ab und entspannt ihn. Das ist tatsächlich wissenschaftlich erwiesen.
Einen ähnlichen Effekt hat das Kaugummi kauen bei uns.
Natürlich gibst du deinem Hund nicht jedes Mal einen gefüllten Kong wenn du mal eben zum Briefkasten gehst. 😉 Aber wenn du weißt, dass du für einige Stunden weg bist, kann dies deinem Hund das Allein sein deutlich leichter machen.
Tipp 5: Bau das Training langsam auf
Ich habe bei Pixie damit angefangen, sie für Sekunden alleine zu lassen. Und immer so lange, dass sie nicht wimmert. Diesen Zeitraum habe ich dann Tag für Tag ausgebaut.
Es teilen sich übrigens die Meinungen, ob man zu einem Hund gehen sll, wenn er jammert – oder warten soll, bis dieser wieder ruhig ist. Weil man nicht bestätigen möchte „Frauchen kommt wieder rein wenn ich jammere.“
Bei (älteren) Hunden mit starker Trennungsangst kann es kontraproduktiv sein, wenn man diese endlos Jammern lässt, da sich die Angst noch vergrößert. Und sie dann nicht ruhig werden, sondern einfach zu erschöpft sind vom Stress.
Ich bin da auch zwiegespalten, daher habe ich bei Pixie ganz bewusst die Zeit alleine so langsam aufgebaut, dass sie gar nicht erst gebellt oder gewimmert hat. Aber das solltest du sonst einfach nach Bauchgefühl machen. Du kennst deinen Hund ja am allerbesten!
So haben wir trainiert:
Schick deinen Hund ins Körbchen und mach die Tür zu – und dann direkt wieder auf. Ganz ruhig, du kannst deinen Hund auch ruhig loben – auch wenn dem wahrscheinlich gar nicht klar ist, was er gerade richtig gemacht hat. Aber wenn er ruhig im Körbchen geblieben ist, war das ja schon eine tolle Leistung!
Das nächste Mal, zählst du hinter der Tür bis 3, dann 5 dann 10 – und machst sie wieder auf.
Dann bleibst du 20…dann 30 Sekunden draußen und verlängerst die Zeitspanne langsam immer mehr. Du kannst dann auch die Wohnung/Haus einmal komplett verlassen und dann nach der erlernten Zeitspanne wieder reinkommen.
Das machst du natürlich nicht alles an einem Tag! Ich habe jeden Tag 1-2 Mal trainiert und beim zweiten Mal die Zeitspanne leicht verlängert. So bin ich in 2-3 Wochen schnell auf 10 Minuten gekommen, die Pixie alleine ohne mich war.
Durch dieses Training lernt dein Hund zudem: Herrchen oder Frauchen kommen immer wieder. Ist also gar nicht so schlimm, wenn sie mal weggehen.
Ganz wichtig: Jeder Hund ist anders.
Höre deshalb beim Training auf dein Bauchgefühl. Beobachte deinen Hund wenn du nach dem „weg sein“ wieder herein kommt. Ist er gestresst? Oder streckt er sich, da er sogar gedöst und sich entspannt abgelegt hat?
Du solltest die Trainingseinheiten komplett individuell an deinen Hund anpassen. Davon hängt auch ab in welchen Zeitabständen du trainierst und wie schnell du die Länge erhöhen kannst.
Bei uns war es nach 2-3 Wochen täglichen Training so, dass ich – als ich 10 Minuten im Treppenhaus mit dem Handy und Timer ausgeharrt habe – dann angefangen habe, einmal wirklich länger weg zu sein.
Also für 30 Minuten kurz etwas einkaufen. Als ich gesehen habe, dass Pixie mich entspannt an der Tür begrüßt hat, habe ich dann die Dauer weiter verlängert.
Und dann irgendwann war Pixie das erste Mal für zwei Stunden alleine. Da sie aber von Anfang an gelernt hat „Wenn Rebecca diesen Satz sagt, geht sie weg aber sie kommt immer wieder“ hat das super geklappt.
Extratipp: Eine Kamera kann dir Sicherheit geben
Bei machen Hunden ist es so, dass sie müde wirken, wenn der Hundebesitzer nach Hause kommt – dies kommt aber daher, dass der Hund die ganze Zeit gestresst und voller Trennungsangst auf und ab gerannt ist.
„Manche Hunde sind todmüde wenn der Besitzer heim kommt: vor lauter Trennungs-Angst-Stress.“
Und wenn der Besitzer nach Hause kommt, ist der Hund natürlich fix und fertig und wirkt für den Besitzer müde. Aber nicht weil er entspannt geschlafen hat!
Klar, du weißt nie genau, was dein Hund macht, während du weg bist.
Solltest du dir daher Sorgen darüber machen, was dein Hund macht, während du alleine bist kann dir eine Kamera helfen deinen Hund zu überwachen.
Zudem gibt eine Hundekamera wie zum Beispiel die von Furbo (meinen Testbericht zu der Hundekamera findest du hier) zusätzlich einen Bellalarm, wenn dein Hund in der Wohnung bellt und du kannst mit deinem Hund über die Kamera sprechen und ihm sogar Leckerlies zuwerfen.
Ich hoffe, dass dir der Artikel dabei hilft, mit deinem Hund das Allein sein zu trainieren und es für ihn in Zukunft überhaupt kein Problem ist, wenn du mal nicht Zuhause bist.
Und nun bin ich gespannt auf euer Feedback: wie habt ihr das Allein sein trainiert? Klappt das gut? Und habt ihr noch mehr Tipps, die ich im Artikel ergänzen kann? Ich freue mich auf eure Kommentare
Liebe Grüße
Rebecca und die tapfere, allein-sein-erprobte Pixie
Hallo Rebecca,
danke, für deine ausführlichen Berichte. Da habe ich ja doch noch Hoffnung, dass meine Hündin das Alleinebleiben doch noch irgendwann lernt. Wir arbeiten schon ziemlich lange daran. Wie hast du du Pixie denn zu Beginn, als sie nur im Schlafzimmer alleine geblieben ist, in dieses Zimmer bekommen? Hast du sie dorthin gerufen,herein gelockt mit einem Leckerchen…?
Liebe Grüße
Margarete
Liebe Margarete, ja natürlich – ich habe sie dann entspannt gelockt bzw. gerufen und dafür belohnt wenn sie sich hingelegt hat. Und dann das Training gestartet. Es war am Anfang ja so kurz, dass sie es fast nicht bemerkt hat. Liebe Grüße Rebecca
Bei Maya war es ziemlich einfach, das alleine sein zu trainieren. Ich habe sie von Anfang an immer vor der Arbeit zu meinen Eltern nach Hause gebracht (die vorher ihre pflegestelle waren, sie kannte sie also schon gut) und nach der Arbeit wieder geholt. Dadurch wusste sie schon, dass ich immer wieder komme. Wir haben viel im und am Haus renoviert als Maya einzog, wo sie auch nicht immer bei sein konnte. Dann hat sie nach einem langen Spaziergang einen kauknochen oder ähnliches bekommen und war alleine im Wohnzimmer, damit wir arbeiten konnten. Somit hat es sie nicht gestört als… Weiterlesen »