In diesem Artikel erfahrt ihr in 5 Tipps ganz genau was zu tun ist, wenn euer Hund einen Hitzschlag hat und woran ihr diesen erkennt. Denn gerade wenn es so richtig heiß ist, kann so ein Hitzschlag sehr schnell passieren und die Symptome sind nicht immer klar zu deuten.
Doch es passiert leider immer noch oft, dass Hunde im Auto gelassen werden oder durch einen anderen Grund einen Hitzschlag und darauf einen Hitzekollaps erleiden. Mehr darüber erzähle ich euch hier:
Tipp 1: Was sind die Risikofaktoren für eine Überhitzung des Hundes?
Kurznasige Hunde (Bulldoggen, Möpse etc.) bekommen schwerer Luft und können sich weniger über das Hecheln regulieren als langnasige Hunde. Dann natürlich Hunde mit dichtem Fell mit viel Unterwolle, Übergewicht, hohen Alter und: Auto in der Sonne geparkt!
Auf jeden Fall ist es im Sommer genauso möglich, dass der Hund sich bei einem „ganz normalen“ Spaziergang überhitzt, da wir in der Mittagshitze spazieren gehen und nicht bedenken, dass wir wunderbar über jede Pore des Körpers schwitzen können, der Hund seine Temperatur aber nur über das Hecheln regulieren kann und er schwitzt wenn überhaupt über die Pfoten. Also im Sommer lieber am Morgen und am frühen Abend die große Runde drehen und ansonsten „nur mal kurz“ um den Block.
„Hunde schwitzen im Gegensatz zu uns nur über ihre Pfoten.“
Auch beim Spielen im Garten sollte der Hund immer in den Schatten gehen können und viel Wasser zur Verfügung haben. Am besten nicht nur zu trinken, sondern auch zum Baden (mit einer Bademuschel, Babybadewanne etc.)
Tipp 2: Was sind die Hitzschlag Symptome?
Beim beginnenden Hitzschlag erhöhen sich Puls– und Atemfrequenz beim Hund. Der Hund keucht oder hechelt sehr stark. Weitere Anzeichen sind prall rote Schleimhäute und eine dunkelrote Zunge. Um die Schleimhäute zu kontrollieren öffnet ihr eurem Hund das Maul und schaut euch das Zahnfleisch an.
Typisch ist auch ein glasiger Blick und weit aufgerissene Augen.
Die Körpertemperatur kann vor allem in einem Auto so schnell lebensgefährliche Werte (41-43°C!) erreichen. Daher ist dies oft der Grund für einen Hitzschlag.
Oft erbricht sich der Hund auch, ist apathisch und beginnt zu krampfen. Ist der Hund schon länger überhitzt kommt es schnell zum Schock und zur Bewusstlosigkeit, und dann zum Herzstillstand.
Es ist auch möglich, dass euer Hund seinen Körper nicht mehr kontrollieren kann, stolpert oder nicht mehr aufstehen kann.
Tipp 3: Wie könnt ihr eurem Hund sofort helfen?
Zeigt euer Hund diese Hitzschlag Symptome oder rettet ihr einen Hund aus einem Auto, dann ist allerhöchstes Gebot (das wusste ich auch nicht und habe es im erste Hilfe-Kurs gelernt) dass ihr ihn langsam (!!!) abkühlt!
Dies bedeutet: vom heißen Auto in eine kalte Badewanne kann euren Hund direkt töten. Wie soll der kleine Körper diesen krassen Temperaturschock verkraften?
„Kühlt einen Hund mit Hitzschlag unbedingt langsam an, sonst besteht Lebensgefahr!“
Also heißt die Devise: laaaangsam abkühlen. Bringt ihn erstmal in den Schatten oder eine kühlere Umgebung. Gerne auf Fliesen. Dann Handtücher in lauwarmes Wasser, auswringen und damit den Hund ein bisschen bedecken und diese vor allem auch unter ihn legen. Es soll sich ja kein Hitzestau unter den Handtüchern bilden können!
Die Pfoten nass machen. Geht ihm natürlich zu trinken von dem Wasser, wenn er trinken kann.
Dann wieder leicht kühleres Wasser nehmen und darin die Handtücher auswringen und erneut Umschläge. Wir reden hier von einem Zeitraum von gut und gerne einer Stunde.
Habt ihr jedoch bei den Umschlägen schnell das Gefühl, dass euer Hund sich nicht wirklich erholt, nicht wacher wirkt und die Schleimhäute nicht von dunkelrot langsam rosa-farbend werden, dann fahrt direkt zum Tierarzt. Ruft am Besten schon auf dem Weg zum Tierarzt dort an, schildert den Fall und warnt vor dass ihr gleich kommt, damit sich das Team auf den Notfall einstellen kann und ihr sofort dran kommt. Denn hier geht es wirklich um Leben und Tod!
Sollte der Hund natürlich schon bewusstlos sein, müsst ihr „Erste Hilfe“ leisten (hier kommt ihr zu dem dazugehörigen Artikel) und den Herzschlag prüfen, den Hund beatmen und/oder die Herzmassage starten.
Tipp 4: Was ist zu tun, wenn ihr einen Hund in einem Auto findet, der stark hechelt und offensichtlich kurz vor dem Hitzschlag ist?
Dreht nicht sofort durch und spielt Supergirl/Superman und schlagt die Scheibe mit einem Kung-Fu-Tritt ein, denn das kann euch eine Menge Geld kosten, sondern handelt besonnen: Sucht euch sofort Zeugen: sprecht Leute um euch herum an, macht sie zu euren Zeugen und Komplizen damit sie nicht nur zuschauen sondern mithelfen und ruft nach dem Halter.
Lasst einen Zeugen die Polizei rufen. Sollten die sagen, dass sie nicht direkt eintreffen werden, sagt ihr den Beamten, dass es sich hier um Lebensgefahr handelt und ihr jetzt die Scheibe einschlagen werdet – gemeinsam mit den Zeugen bzw. während der Zeuge dabei steht.
So seid ihr versicherungstechnisch wenigstens „abgesicherter“. Dies alles dauert ungefähr 60 Sekunden länger aber dann geht ihr wenigstens auf Nummer sichererer. Mehr dazu, wie du einen Hund aus einem heißen Auto am schnellsten und besten rettest, erfährst du in diesem Artikel.
Tipp 5: Beobachtet euren gesunden Hund, damit ihr eine Verhaltensänderung erkennen könnt
Nur wenn ihr ganz bewusst wisst, wie euer Hund wirkt wenn er gesund, zufrieden und fit ist, könnt ihr auch eine klare Änderung seines Verhaltens erkennen.
Schaut euch im gesunden Zustand einmal an:
Wie sehen rosa Schleimhäute aus? Wie wache Augen? Wie fühlt sich sein Körper an, wenn er normale Temperatur hat? Hunde haben übrigens eine durchschnittliche Körpertemperatur von 38°C und fühlen sich immer wärmer an, als beispielsweise unserer Haut.
„Nur wenn ihr wisst, wie euer gesunder Hund aussieht, erkennt ihr sofort eine Veränderung.“
Wenn ihr all diese Informationen vergleichen könnt, werdet ihr eine krankhafte Veränderung wie bei einem Hitzeschlag viel schneller erkennen können! Und so auch im Notfall viel schneller handeln.
Ich hoffe, dass ich euch ein bisschen von meinem Erste-Hilfe-Wissen vermitteln konnte. Und dass ihr genauso wie ich dieses Wissen nie anwenden müsst. Aber sicher ist sicher. 😉
Ich wünsche euch und euren Hunden ganz viel großartige Gesundheit!
Liebe Grüße Rebecca und Pixie
Alle meine Beiträge zum Thema Gesundheit findet ihr übrigens hier
PS: Ach und ich finde das selbstverständlich, aber ich bin natürlich KEIN TIERARZT und erzähle euch all das hier aus bestem Wissen und Gewissen. Solltet ihr Fragen oder Zweifel haben, ruft euren Tierarzt an, die nächste Tierklinik oder fahrt zum Notfall-Tierarzt. Ich erzähle euch all dies hier nur, damit ihr es schon einmal gelesen/gehört habt und im Fall der Fälle dieses Wissen aus eurem Oberstübchen abrufen könnt mit dem „Ich habe da doch mal was gehört“-Gedanken. Vertraut im Zweifel auch nicht auf die „University of Google“, denn die weiß auch nicht alles und wenn man Symptome googelt ist der Hund (und man selber ja auch immer) direkt todkrank. Es freut mich, wenn ich euch ein bisschen schlauer machen kann, aber natürlich gebe ich hier auch nur mein angelesenes Halbwissen weiter.
Aha! Jetzt hamas schnell ausbessert!
Ja klar! Fehler in meinen Artikeln gehen ja gar nicht. Arbeite nur leider gerade so viel, dass ich nur noch nicht auf deinen Kommentar antworten konnte. Du hast natürlich völlig Recht. Ich meinte Bulldoggen und nicht Bullterrier. 😉 LG Rebecca
Entweder du hast noch nie einen Bullterrier gesehen oder du verwechselst da irgendetwas!
Bullterrier sind doch keine Kurznasen.