In diesem Artikel erzähle ich dir von den 13 Lektionen, die ich von Pixie in unseren gemeinsamen Zusammenleben gelernt habe. Und die auf jeden Fall auch einer der Gründe sind, wieso sie mein Leben so verändert hat. Und Archie natürlich auch!
Ich bin mir sicher, dass du bei diesem Artikel einiges wiedererkennst, wenn du auch einen Hund hast. 😉
Und ich möchte dich dazu einladen, noch mehr darauf zu achten, was für großartige Lehrer unsere Hunde sind – und diese Lektionen von deinem Hund noch bewusster anzunehmen. Legen wir los!
Lektion Nummer 1: Jeder neue Tag beinhaltet die Chance ein richtig schöner Tag zu werden
Hunde interessieren sich nicht dafür, was letzte Woche oder gestern passiert ist. Was morgen sein wird. Und vor allem sorgen sie sich nicht was nächstes Jahr sein könnte. Sondern sie leben wirklich im Hier und Jetzt!
Wenn man darüber nachdenkt, wie viel Zeit und Energie wir darauf verwenden uns über ungelegte Eier zu sorgen, Probleme wälzen, die wir in genau diesem Moment sowieso nicht ändern können.
Und negativ spekulierend uns den Tag verderben – ja wenn wir all diese Energie nicht verschwenden, sondern einfach die frische Frühlingsluft schnuppern, die Sonne auf der Haut (oder dem Fell) spüren und GERADE JETZT das Leben echt schön finden – dann wäre so vieles auf der Welt anders.
Ja, unsere Hunde sind die Zen-Meister des Momentes. Falls ihr mehr darüber lesen möchtet, wie wir zurück ins „Jetzt“ kommen können, kann ich euch dieses fantastische Buch von Eckhart Tolle an Herz legen.
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- Tolle, Eckhart (Autor)
Lektion Nummer 2: Ein Spaziergang kann das absolute Highlight des Tages sein
Wir Hundehalter haben schon das Glück, dass wir täglich raus müssen! Aber wissen wir das zu schätzen? Mh. Auch nicht immer so wirklich, oder?
Dabei lädt unser Hund uns jedes Mal aufs Neue ein, die Zeit anzuhalten. Einfach draußen zu sein. Tief einzuatmen. Die Gedanken treiben zu lassen. Und lächelnd rumzulaufen.
Jeder Spaziergang ist für unsere Hunde ein echtes Highlight. Sie schnüffeln, buddeln, schwimmen sich durch die Natur. Freuen sich über andere Artgenossen. Oder – wie Pixie – sind lieber alleine unterwegs. 😉
Aber alles ist toll und aufregend. Nehmt diese tägliche Einladung an und seht jeden Spaziergang mit eurem Hund als eine gemeinsame Insel an – weg vom Alltag – euer ganz eigener Mini-Urlaub! Jeden Tag!
Lektion Nummer 3: Freue dich (immer mal wieder) so richtig darüber wenn du diejenigen triffst, die du liebst – egal wie lange das letzt Mal her ist
Es gibt fast nichts Schöneres als nach Hause zu kommen – vielleicht war der Tag anstrengend oder wir hatten gerade einen doofen Termin – und dann begrüßt dich dein Hund als hätte er dich seit 8 Wochen nicht gesehen. Uns durchströmt automatisch seine gute Laune und alles andere Negative ist wie weggeblasen. Warum ist das so? Weil wir Menschen das eben nicht machen.
Und warum ist DAS eigentlich so? Man muss ja nicht durchdrehen und ein Tänzchen aufführen. Aber man kann offen sagen, dass man sich echt so richtig freut einen geliebten Menschen wiederzusehen. Denn das tun viele von uns viel zu selten.
Das bringt mich direkt zur nächsten Lektion!
Lektion Nummer 4: Verstell‘ dich nicht: Zeige all deine Gefühle offen und mit Leidenschaft – negative wie positive
Das ist eine der schönsten Eigenschaften von Hunden und kleinen Kindern. Alles ist echt. Immer. Sie leben ihre Emotion SOFORT aus. Wenn sie sauer sind, werfen sich Kinder auf den Boden und toben. Und dann ist es gut. Wir Erwachsenen schlucken leider viel zu oft alles runter und kriegen Magengeschwüre. Hunde leben alles. Immer.
Das ist so gesund, befreiend und auch ehrlich sich selber und anderen gegenüber. Natürlich gibt es Momente, in denen kann man eben gerade keinen Wutanfall bekommen und sich auf den Boden werfen. Ja, vielleicht solltest du keinen Rappel bekommen, wenn du in einem Vorstellungsgespräch verärgert bist oder auf einer Bahnfahrt genervt. Aber danach fährst du eben schnurstracks nach Hause und verhaust dein Kissen. Und dann ist es wieder gut.
Und dass wir die positiven Gefühle mehr leben sollten, das ist sowieso die wichtigste Lektion!
Lektion Nummer 5: Das Leben ist sofort besser wenn man kuschelt
Ja, es mag sein, dass wir Menschen nicht ganz so verrückt darauf sind uns den Bauch kraulen zu lassen. Ausgiebig. Stundenlang. Pixie findet das einfach wunderbar und Archie sowieso!
Oxytocin wird auch von einer Mutter ausgeschüttet, wenn sie ihr Baby hält. Somit macht es wirklich glücklicher, wenn wir kuscheln – egal ob mit Mensch oder Hund. Hunde wissen das einfach!
Lektion Nummer 6: Du kannst deine Ängste überwinden – mit Liebe, Vertrauen und Geduld
Wenn ich bedenke, was für ein kleines, verschrecktes Bündel Pixie war, als sie bei uns eingezogen ist – es ist unfassbar was wir in all den Jahren gemeinsam erreicht haben. Aber das war nur möglich, weil sie mir vertraut hat. Und mir immer und immer wieder gefolgt ist – auch wenn sie Angst hatte. Denn sie weiß, dass ich sie beschütze.
Auf diese Weise konnte ich ihr zeigen, dass ihr fremde Hunde nichts tun. Und sie nicht bellen muss, um sie zu vertreiben. Sondern einfach ruhig einen großen Bogen um sie geht und dabei sieht: es passiert nichts. Alles ist gut.
Wir können das genauso: über uns hinauswachsen und unsere Ängste überwinden. Auch wenn wir dafür anderen vertrauen müssen und/oder vielleicht ganz besonders uns selber eine Menge zutrauen!
Und wir stehen uns selber gern am meisten im Weg. Dabei müssen wir unsere Selbstzweifel mit Selbstliebe und Mut ersetzen. Und genauso wie unsere Hunde uns sehen, an uns selber glauben und über uns hinaus wachsen!
Lektion Nummer 7: Ruhe dich jeden Tag genügend aus damit du wieder Energie für neue Abenteuer hast
Wir sind immer alle gehetzt. Wollen alles erledigen. Fordern so viel von uns selber. Und linsen neidisch zu unserem Hund, der gemütlich in seinem Körbchen döst. Dabei ist es auch für uns doch so wichtig, dass wir uns auch genügend Ruhe gönnen. Nur seltsam, dass uns das bei unserem Hund total einleuchtet, aber nicht auf uns zutrifft, oder?
Also: mach‘ mal ne Pause und leg‘ dann mit umso mehr Energie wieder los.
Lektion Nummer 8: Essen ist so toll! Sei dafür jeden Tag dankbar, dass wir alle im Überfluss leben können und genieße dein Essen
Auch hier schlägt natürlich wieder die Macht der Gewohnheit zu. Essen ist für viele von uns einfach ein fast lästiger Teil des Alltages. Wir müssen eben Energie zu uns nehmen.
Aber schau dir mal an wie dein Hund wedelnd in der Küche steht, wenn du sein Futter zubereitest?
Versuch‘ mal ein bisschen von dieser Freunde und Dankbarkeit heute Abend beim Abendessen mitzunehmen. Es wird dir viel besser schmecken und dich auch glücklicher machen!
Lektion Nummer 9: Wenn du Stress hast: schüttele ihn einfach ab
Es ist so eine wundervolle Angewohnheit unserer Hunde: wenn sie Stress haben, eine Begegnung mit einem Hund komisch war oder sie irgendwas verwirrt: einmal ordentlich schütteln und alles fällt von ihnen wortwörtlich ab.
Anstatt sich ewig in eine Stress-Situation reinzusteigern… Nein. Schütteln. Und weiter gehts. So schlau!
Ach und übrigens: ich meine das mit dem Schütteln wirklich wörtlich.
Es gibt beispielsweise ganz tolle Shaking-Meditations, die so unfassbar gut tun. Ganz ohne Witz! Ich selber mache immer mal wieder eine „Shaking-Mediation“ mit den Videos von Yogagirl Rachel Brathen. Diese findest du hier >
Auch in diesem Video wird diese Form der Meditation vorgestellt und du wirst sehen, dass du dabei wirklich deinen Stress abschüttelst.
Lektion Nummer 10: Sei nicht nachtragend
Hunde haben die wundervolle Gabe etwas sofort zu vergeben und zu vergessen. Das ist vor allem unfassbar wenn ein Hund von Menschen missbraucht und gequält wurde.
Und sich danach dennoch wieder auf ein Lebewesen dieser Spezies einlässt und seine Liebe aufs Neue schenkt. Das lernen wir aktuell ganz besonders von Archie. Wie er uns immer mehr vertraut und sich öffnet.
Obwohl der Anfang seines Lebens alles andere als rosig war. Und er im Tierheim von seinem Vorbesitzer verlassen wurde und allein gelassen: er fängt an darauf zu vertrauen, dass bei uns alles gut wird. Dass wir auf ihn aufpassen und gut für ihn sorgen. Ohne dass er sich jemals wieder Sorgen machen muss, dass ihn jemand schlägt. 🙁
Lektion Nummer 11: Sei verlässlich und ein wirklich guter Freund
Nicht umsonst heißt es, dass ein Hund der beste Freund des Menschen ist. Er ist treu. Immer an deiner Seite. Und liebt dich genau so wie du bist. Die meisten von uns sind noch nicht mal zu sich selber ein so guter Freund.
Doch wir haben die besten Lehrmeister an unserer Seite. Und sie sind auch noch wundervoll geduldig mit uns.
Also lass uns doch mal damit anfangen, dass wir für unserem Hund und uns selber ein wirklich guter Freund sind, oder?
Lektion Nummer 12: Verlerne es niemals zu spielen
Das ist eine der schönsten Lektionen, finde ich. Denn es ist so wichtig, dass wir unser inneres Kind nicht verlieren. Uns mit vollkommener Selbstverständlichkeit auf eine Schaukel setzen und auf dieser so ernsthaft und begeistert schaukeln – höher und höher – wie wir nur können. Einfach weil es Spaß bringt!
Denn das Tollste ist: das kribblige Gefühl im Bauch beim Spielen – egal was – ist immer noch da. Wir sind nur einfach zu ernst und verkopft, als dass wir uns daran von selbst erinnern.
Ich finde es ja dann auch immer ganz wunderbar wenn ich mit Pixie wie bekloppt auf einer Wiese spiele und mich auf ihre Körpersprache einlasse. Mich tief vor sie hinbeuge und langsam auf sie zubewege.
Ich habe mich über die „hündische Spiel-Körpersprache“ ein bisschen schlau gemacht und so gelernt, wie ich ihr zeigen kann, dass ich ihr jetzt ein Spiel anbiete. Dies ist wirklich ganz einfach!
Und sofort zeigt Pixie mir ihr schönstes Spielgesicht und fängt an wie bekloppt im Kreis zu rennen und geht komplett auf das Spiel ein. Lässt sich jagen und jagt mir dann hinterher.
Probier‘ das unbedingt mal aus!
Wenn du auch ein bisschen mehr über das Spielverhalten unserer Hunde lernen möchtest, kann ich dir diese beiden Bücher empfehlen. Sie haben mir wirklich sehr dabei geholfen, die Körpersprache der Hunde besser zu verstehen. Und auch selber zu imitieren.
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- Tomasini, Mirko (Autor)
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- Käufer, Mechtild (Autor)
Lektion Nummer 13: Akzeptiere dich so wie du bist und sei du selbst
Ja, das ist wohl die wichtigste Lektion! Hunde machen sich keine Gedanken über „Bad Hair Days“, ihr Gewicht oder ob ihre Nase zu groß ist. Sie wissen instinktiv, dass sie toll sind und für uns sowieso der allerbeste, schönste und wunderbarste Hund der Welt.
Na und was glaubst du, was dein Hund von dir denkt? 🙂 Meinst du, du kannst von ihm lernen, auch so von dir selber zu denken?
Keine Sorge, dein Hund ist ein sehr geduldiger und liebevoller Lehrer. Egal was passiert, er wird dich bei all diesen Lektionen immer wieder auf den richtigen Weg schicken und weiß somit fast instinktiv, was dir gut tut.
Ja, und das waren sie schon: die 13 Lektionen, die unsere Hunde uns jeden Tag aufs Neue beibringen wollen.
Fallen dir noch mehr ein? Oder möchtest du zu einer der Lektionen ein besonderes Erlebnis mit deinem Hund teilen?
Ich freue mich über jeden eurer Kommentare und euer Feedback!
Liebe Grüße
Rebecca und die Lehrmeisterin Pixie
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Alles stimmt ! Meine Pfote fehlt mir sehr – 2 Jahre ohne Hund – Alles Liebe Euch Martina
Das hat mir wieder einmal die Augen geöffnet!