In diesem Artikel erfährst du alles, was du über die Verletzung der Hundepfote wissen musst.
Diese Verletzungen können sehr verschieden sein und auch die Anzeichen sind nicht immer klar. Deshalb zähle ich dir diese genau auf, damit du sie in Zukunft im Hinterkopf hast.
Und wenn du dann noch sogar alles für den Hundepfoten-Notfall in deiner Hausapotheke vorrätig hast, dann kannst du bei jedem Wehwechen der Hundepfote sofort reagieren.
Dies ist der erste Teil meiner Serie über Pfotenverletzungen.
Im zweiten Teil erzähle ich dir ganz genau, wie du deinen Hund untersuchst, wenn er eine Anzeichen für eine Verletzung macht und wie du einen Pfotenverband selber machst. Zum Artikel >
Meine regelmäßigen Leser wissen, dass unsere beiden Terrier so gut wie keine Verletzung und Krankheit auslassen. Wir haben uns schon daran gewöhnt und nennen sie beide deshalb liebevoll „Montagshunde“. Wie das bekannte Montagsauto.
„Bei Verletzungen der Hundepfote sind wir leider echte Profis!“
Da Pixie sich schon ihre Daumenkralle angerissen, eine Kralle ausgerissen, einen Fremdkörper im Ballen hatte und wir bei Archie gerade zwei Monate mit einer immer wiederkommenden Entzündung zwischen seinen Zehen rumgedoktert haben, habe ich wirklich sehr viel Erfahrungen mit Pfotenpflege und Verbänden sammeln können.
Und diese möchte ich mit euch hier teilen. Also genug geschnackt, legen wir los:
Welche Verletzungen der Hundepfote gibt es beim Hund?
Unsere Hunde tragen keine Schuhe und deshalb sind sie natürlich anfällig für jegliche Verletzungen. Gerade wenn sie in eine Scherbe treten. Oder eine Granne zwischen die Zehen kommt. Deshalb sind die Verletzungen der Pfote unserer Hunde auch so vielseitig.
- Schnittverletzung (reicht von einem winzigen Schnitt, der kaum zu erkennen ist zu einem tiefen und stark blutenden Schnitt)
- Verbrennung auf heißem Asphalt im Hochsommer
- Hornhautrisse des Ballens im Winter durch Streusalz
- Hornhautrisse des Ballens über das ganze Jahr durch rissige und trockene Pfoten
- Ein Dorn, Splitter, spitzer Stein oder ein anderer Fremdkörper haben sich in den Ballen gebohrt
- Eine Granne einer Getreideähre oder ein anderer Fremdkörper hat die Haut zwischen den Zehen verletzt
- Eine Zecke oder der Zeckenkopf steckt noch zwischen den Zehen
- Kralle, Wolfskralle oder Daumenkralle ist verletzt oder ausgerissen
Auch hier kann es sein, dass dein Hund irgendwo hängen geblieben ist und die Kralle kaum sichtbar verletzt ist, deshalb glaube immer deinem Hund wenn er eine Verletzung anzeigt! - Verletzung der ganzen Pfote durch eine Falle, Fangeisen oder Fangschlingen
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Was sind die Anzeichen für eine Verletzung der Hundepfote?
Grundsätzlich sind Pfotenverletzungen wirklich schmerzhaft für unsere Hunde. Wenn du dir vorstellst, dass du dir in den Fuß schneidest oder einen Nagel ausreißt, läuft es dir wahrscheinlich auch kalt den Rücken runter, oder? Jupp, genauso leidet dann dein Hund.
Deshalb ist es so wichtig, dass ihr jedes Anzeichen der Verletzung einer Hundepfote erkennt und direkt handeln könnt. Sprich: auch alles zur Hand habt, damit ihr einen Verband legen könnt.
Und wie du diesen Pfotenverband machst und was du dazu brauchst, erzähle ich dir in diesem Artikel >
„Dein Bauchgefühl hat immer Recht!“
So erkennst du auch das kleinste Anzeichen
Hunde verbergen oft ihre Schmerzen, denn ihre Krankheit ist für sie eine Schwäche und diese könnte dazu führen, dass sie aus dem Rudel ausgestoßen werden. Dies ist natürlich vom Wolf vererbt. Aber erklärt, dass Hunde erst dann Schmerzen anzeigen, wenn es ihnen RICHTIG weh tut.
Genau deshalb musst du immer auch so genau hinschauen. Gerade wenn dir dein Bauchgefühl sagt, dass irgendwas nicht stimmt. Merke: Dein Bauchgefühl hat IMMER recht!
- Dein Hund läuft plötzlich unrund – sein Gang wirkt steif (Schonhaltung)
Genau deshalb solltest du deinen Hund immer mal wieder beim Spazieren gehen genau beobachten. So weißt du genau, wie sein „gesunder Gang“ aussieht und kannst auch sofort eine Veränderung bemerken. Wenn er seine Hundepfote ein bissschen schont und immer wieder einen Sprung macht, um sie nicht zu belasten, ist dies schon ein erstes Anzeichen, dass etwas nicht stimmt. - Dein Hund humpelt
Wenn dein Hund immer mal wieder eine Pfote nicht belastet oder richtig stark humpelt, sollten auch direkt deine Alarmglocken angehen. Hier kann auch eine Verstauchung oder eine andere innere Verletzung der Grund sein. Deshalb nimm dies bitte immer Ernst und wenn du keine äußere Verletzung findest, dann ab zum Tierarzt! - Dein Hund zieht ein Bein nach
Auch dies kann auf eine innere oder äußere Verletzung hindeuten und es gilt genau dasselbe wie beim Humpeln! - Dein Hund knabbert an seiner Pfote oder beißt hinein
Unsere Hunde können sich ja nicht nur uns nicht mitteilen, sondern wissen sich nicht anders bei Schmerzen zu helfen, als sich selber mit dem „Maul zu verarzten“. Fällt es dir auf, dass dein Hund auffällig lange an einer Pfote rumschleckt und knabbert, dann untersuche diese direkt ganz genau, denn dies ist ein klares Anzeichen für Schmerz.
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Was ist die ERSTE HILFE bei einer verletzten Hundepfote?
Dein Hund humpelt also oder zeigt dir irgendwie anders an, dass etwas mit einem seiner Beine/Pfoten nicht stimmt.
Schritt Nummer eins ist hier immer immer immer:
1. Deinen Hund beruhigen und ihm das Gefühl geben, dass du ihm jetzt hilfst und für ihn da bist.
Ich weiß, ist alles andere als einfach, vor allem wenn die Verletzung wirklich schwerer ist. Aber Panik hilft gerade keinem weiter.
Im Zweifel leg deinem Hund jetzt einen Maulkorb an oder nutze einen anderen, längeren Stoff um das Maul zuzubinden. Hier kannst du auch eine Mullbinde nehmen, sie um das Maul legen, dort einen Knoten machen und hinter dem Kopf erneut zusammenknoten.
Auf dieser Seite wird dies sehr gut demonstriert >
Auch die allerliebsten Hunde können verzweifelt beißen, wenn sie Schmerzen haben und wir diese noch plötzlich verschlimmern. Und du solltest dich davor selber schützen, denn jetzt noch eine Bisswunde bei dir, macht die Situation bestimmt nicht besser.
1b. Wenn du unterwegs oder an deinem Auto bist, solltest du jetzt direkt deinen Hund anleinen bzw. sichern.
Denn auf dem plötzlichen Schmerz kann er natürlich auch mit einem Fluchtimpuls reagieren.
Mach doch einfach einen Erste Hilfe-Kurs für Hunde!
Denn wenn du alles Vorwissen hast, bist du nicht nur sicherer und ruhiger im Notfall, sondern weißt wirklich, was zu tun ist
Ich habe vor einigen Jahren einen „Erste Hilfe“-Kurs bei einer Tierärztin gemacht und dabei wirklich eine Menge gelernt. Und vor allem die Sicherheit bekommen, dass ich im Notfall wüsste, was zu tun ist.
Und natürlich auch reagieren könnte, wenn ich einen Notfall bei einem anderen Hund sehe.
Was ich bei meinem Erste Hilfe-Kurs alles gelernt habe, erzähle ich dir in diesem Artikel. >
Dazu habe ich mir noch die DVD von Sophie Strodtbeck gekauft. Die ist eigentlich genauso gut wie der „echte“ Kurs. Und ich hab sie auch schon einige Male verliehen. Leider ist die DVD irgendwie inzwischen schwer zu bekommen und wenn, dann ist sie total teuer – aber du kannst sie hier auf Amazon-Prime anschauen.
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- Amazon Prime Video (Video on Demand)
- Sophie Strodtbeck (Schauspieler)
- --- (Regisseur) - Petra Alef (Autor)
Und dieses Video habe ich eben auch noch entdeckt. Das ist wirklich gut gemacht!
Parallel kannst du ja auch mal einfach googeln, ob bei dir in der Gegend irgendwo so ein Kurs angeboten wird. Dies tun viele Tierärzte und auch in Corona-Zeiten kann man so einen Kurs mit viel Abstand und Maske sicher besuchen.
Denn mit so einem Kurs bist du eben auf die „Erste Hilfe“ bei deinem Hund richtig gut vorbereitet. Auf dass du sie hoffentlich nie brauchen wirst.
Aber sicher ist eben sicher.
Das „Erste Hilfe-Set“ für Zuhause und unterwegs
Zusätzlich habe ich ein Erste Hilfe-Set für Hunde in meinem Auto, dieses nehme ich auch auf Reisen mit:
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Du kannst dafür natürlich ein Erste Hilfe-Set für Menschen wählen, ich habe mir damals das Set von Alcott geholt, da die Tasche echt praktisch ist. Und ich sie im Urlaub immer zu meiner Reiseapotheke umfunktioniere.
Alles über den Inhalt unsere Hunde-Hausapotheke erzähle ich dir in diesem Artikel >
Aber machen wir nun weiter bei den Schritten der ERSTEN HILFE für deinen Hund.
2. Bring deinen Hund in die stabile Seitenlage
Erinnerst du dich noch dunkel an deinen Erste-Hilfe-Kurs vor dem Führerschein? Jaa? Top! Denn genauso wie beim Menschen ist die stabile Seitenlage die Position, in welcher du die Atemwege deines Hundes frei halten und ihn in Ruhe untersuchen kannst.
Du fragst dich sicher direkt: Aber was mache ich, wenn mein Hund sich nicht hinlegen will?
In diesem Fall kannst du – am besten mit einem Helfer – jeweils die Vorder- und Hinterbeine fassen, leicht anheben und ihn langsam in die Seitenlage gleiten lassen. Ideal ist es, wenn der Helfer dabei den Körper hält und dir bei der „Gleitbewegung“ hilft und sie unterstützt.
Auf diesem Video wird dies auch richtig gut gezeigt!
Dies ist natürlich bei kleinen Hunden einfacher und du solltest es einfach mal an deinem gesunden Hund üben, damit du im Notfall direkt weißt, was zu tun ist.
Beachte bitte bei der stabilen Seitenlage:
- der Kopf, Rücken und die Wirbelsäule bilden eine gerade Linie
- Vorder- und Hinterbeine sollten auseinander gezogen sein
- ist dein Hund ohnmächtig, überstrecke seinen Kopf, öffne das Maul und zieh die Zunge heraus, damit er gut atmen kann
2b. Bei starken Blutungen der Hundepfote lege jetzt einen Druckverband an
Dafür kannst du den „Erste Hilfe-Kasten“ in deinem Auto zur Hand nehmen oder du solltest dir die folgenden Dinge für eure Hausapotheke anschaffen:
– mindestens zwei Mullbinden, besser drei oder mehr
– Polstermaterial wie z.B. Verbandswatte
– Klebestreifen zum Fixieren des Druckverbandes
Dies sind die Produkte, die ich immer vorrätig habe:
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Und egal was ihr findet, ich würde immer damit direkt zum Tierarzt fahren!
So, ich würde mich freuen, wenn du ein paar Dinge für dich mitnehmen konntest und dich sicherer fühlst, wenn dein Hund sich verletzen sollte. Und hoffe umso mehr, dass niemals etwas passiert, weil du so gut vorbereitet bist.
Im zweiten Teil meiner Serie zu Hundepfoten-Verletzungen erzähle ich dir ganz genau, wie du deinen Hund untersuchst, wenn er eine Verletzung der Hundepfote anzeigt. Und dann natürlich, wie du diese versorgst – sprich einen Pfotenverband machst.
Hier kommst du direkt zum zweiten Teil! Zum Artikel >
Es wäre total toll, wenn du einen Kommentar da lassen würdest und erzähle gerne, was du für Erfahrungen gemacht hast. Oder hast du noch einen Tipp, den ich noch nicht kenne?
Liebe Grüße
Rebecca mit Pixie und Archie
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